Regional ist erste Wahl

"Wie viel privat ist möglich, wie viel Staat ist nötig?" Unter diesem Thema hatte der Regionalverein Eifel-Mosel-Hunsrück zu einem Gedankenaustausch nach Rapperath geladen. Die Region stand dabei im Vordergrund.

Rapperath. (ags) Lokal und regional ist noch einiges zu tun. So lautete die einhellige Meinung bei der Gesprächsrunde, zu der der Regionalverein Eifel-Mosel-Hunsrück nach Rapperath geladen hatte. Die Gästeliste ließ bereits erahnen, um welche Themen es gehen sollte: Karl Keilen vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes, Werner Feldkamp vom Cluster Forst und Holz Saar, die BUND-Landesvorsitzende Heide Weidemann, Willi Feilen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Regionale Verkehrsentwicklung Hunsrück, und Martin Adam, Landjugend Morbach, hatten sich angekündigt. Die bessere Vermarktung regionaler Produkte und das Thema Energie standen ganz oben auf ihrer Liste. Gregor Eibes stellte gleich klar, dass es nicht darum ginge, "Staat" und "privat" scharf voneinander abzugrenzen. Auf lokaler Ebene sollten sie als Einheit gesehen werden, die gemeinsam eine Entwicklung verfolgen.

Der regionale Markt hat seine eigenen Gesetze



Dazu sei eine gute Vernetzung vonnöten, sagte Werner Feldkamp. Die Bereiche Energie, Nahrung und Kultur müssten zusammenarbeiten. Als Beispiel nannte er das Projekt "Lokalwarenmarkt" im saarländischen St. Wendel. Früher hätten sich die Dörfer selbst versorgt - seltene Waren seien in Kolonionalwarenläden verkauft worden. Heute sei das umgekehrt. Regionale Ware sei zu etwas Besonderem geworden, die entsprechend vermarktet werden müsse. Eibes berichtete indes von der "Hunsrücker Schmier", einer Co-Produktion der Bäcker und Fleischer in Morbach. Dabei handelt es sich um von Teig ummanteltes Fleisch, das Wanderern als handlicher Imbiss dienen soll. BUND-Landesvorsitzende Heide Weidemann setzte sich ebenfalls dafür ein, lokale Kreisläufe zu stärken. Produkte müssten nicht zwingend exportiert werden. Das Morbacher Konzept, energieautark zu werden, sei dafür ein gutes Beispiel. Einzig Martin Adam von der Landjugend meldete Bedenken an. Er befürchtet, dass die Energie- und Nahrungsmittelproduktion in Konkurrenz treten könnten. Hier müsse der Staat eingreifen. Zu einer endgültigen Beantwortung der Ausgangsfrage kam die Runde nicht. Man war sich jedoch einig, dass regionale Produkte erste Wahl sein sollten. Keilen: "Hier schlummert großes Potenzial."

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