Regionale Identität, gelebte Heimat

ZELTINGEN-RACHTIG. "Kommt stimmt ein, ins Lob von ganzem Herzen", diese Hymne, gesungen vom Kirchenchor Zeltingen, stand als Omen über der gesamten Eröffnungsfeier des Kelterhauses Schorlemer.

Musik, Gesang und Worte lobten die Verwirklichung dieses "wunderbaren, gewaltigen Werkes", den Um- und Ausbau des historischen Gebäudes als Haus für Bürger und Gäste. Als Architekt Werner Simon Zeltingen-Rachtigs Ortsbürgermeister Manfred Kappes symbolisch den goldenen Schlüssel überreichte, fand eine lange und bewegte Entwicklungsgeschichte ihr glanzvolles Ende.Was einst trennte, führt heute zusammen

Der Wunsch nach einem Veranstaltungszentrum für Einheimische und Gäste machte bereits vor 37 Jahren in der Doppelgemeinde die Runde. Daran erinnerte Altbürgermeister Hans-Peter Ehses und gab einen Rückblick auf den "steinigen und mühsamen Weg" von der Idee bis zur Verwirklichung des alten Schorlemer Kelterhauses zu einem weinkulturellen Zentrum mit "Rosenburg-Saal" und "Weinforum" (der TV berichtete). "Möge dieses Haus in Zukunft das Zusammenleben der Menschen in unseren beiden Orten fördern", wünschte Ehses. Wir können stolz sein auf dieses Schmuckstück", sagte Ortsbürgermeister Manfred Kappes. Er dankte allen an der Finanzierung, Planung und Ausführung Beteiligten. "Ein Haus, das einmal trennte, führt heute zusammen. Das ist eine große Chance für unsere Gemeinde", bemerkte Kappes. Viel war in den Grußworten von Einigkeit, Chance und Zusammenwirken der Gemeinde die Rede. Um dies gleich zu Beginn deutlich zu machen, gestalteten zahlreiche Zeltingen-Rachtiger Vereine mit Musik, Gesang und Tanz den offiziellen Eröffnungsabend. Entsprechend lang war auch der Reigen der Redner, die mit Dankesworten, Glückwünschen und Lob für das gelungene Werk nicht sparten. Die Baukosten betragen rund 1,8 Millionen Euro. "Das weinkulturelle Zentrum Zeltingen-Rachtig ist in einer gemeinschaftlichen finanziellen Kraftanstrengung des Landes, der Ortsgemeinde, der Verbandsgemeinde und des Landkreises entstanden", betonte Landrätin Beate Läsch-Weber. Sie wünsche der Ortsgemeinde, dass das Kelterhaus Schorlemer zu einem pulsierenden Erlebnis- und Veranstaltungszentrum für Bürger und Gäste werde. Als "6100 Kubikmeter umbaute Tradition, regionale Identität und gelebte Heimat", bezeichnete VG-Bürgermeister Ulf Hangert das "gewaltige Projekt". Modernität und Einbeziehung in den Ort seien hervorragend gelungen. Die Weinhoheiten Anne und Mariana erhoben ihr Weinglas auf die "gemütliche und edle Atmosphäre", und Josette Chaboz aus der französischen Partnergemeinde St. Florentin überbrachte die Glückwünsche der Freunde aus Frankreich. Ortsvorsteher Franz-Leo Kappes bedankte sich besonders bei allen politischen Trägern, die für dieses Haus gekämpft haben. "Seine Zukunft liegt noch ganz klein in unserer Hand", sagte er, ging durch die Reihen der Gäste und verteilte Samenkörner als Zeichen für die "Grundsteinlegung Tourismus und Dorfleben." "Helfen sie mit bei der Pflanzung und erfüllen sie mit uns dieses Haus mit Leben", lautete sein Aufruf. Für Architekt Werner Simon war es nach eigenem Bekunden eine interessante Aufgabe, nicht nur ein historisches Gebäude zu erhalten, sondern es auch gleichzeitig einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen. In dem symbolischen Schlüssel steckte als Besonderheit das kleine Exemplar, das einst im Schlüsselloch der Metalltür am alten Kelterhaus steckte. Abschließend erbat Pfarrer Stefan Feldhausen den Segen Gottes für dieses Haus. Da stellte sich die Frage, mit welchem Weihwasser denn die Einsegnung vorgenommen wurde? "Ich kann ihnen eines versichern, dass sowohl das Zeltinger als auch das Rachtiger Wasser immer seine gute Wirkung tut", erklärte Feldhausen.

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