Reiche Ernte für Kinder in Indien

Kleinich · Im Rahmen eines Erntedankgottesdienstes haben Kleinicher Grundschüler 833 Euro überreicht, die sie für den örtlichen Verein Ho-Wi-Projekt Indien erwandert haben. Ein Jahr zuvor hatten sie eine ähnliche hohe Summe dafür gesammelt.

 Alina Seel überreicht stellvertretend für ihre Mitschüler eine mit 833 Euro gefüllte Schatztruhe. Die Kleinicher Grundschüler haben Geld für das Ho-Wi-Projekt Indien erwandert, das unter anderem Waisen und ein Krankenhaus unterstützt. Gegründet haben den Verein Annette Hoffmann-Wild und Ehemann Wolf Hoffmann (Landhaus Arnoth). Links Schulleiter Fabian Kipp. TV-Foto: Ursula Schmieder

Alina Seel überreicht stellvertretend für ihre Mitschüler eine mit 833 Euro gefüllte Schatztruhe. Die Kleinicher Grundschüler haben Geld für das Ho-Wi-Projekt Indien erwandert, das unter anderem Waisen und ein Krankenhaus unterstützt. Gegründet haben den Verein Annette Hoffmann-Wild und Ehemann Wolf Hoffmann (Landhaus Arnoth). Links Schulleiter Fabian Kipp. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kleinich. Wochenlang haben sich die Kleinicher Grundschüler auf diesen Tag gefreut. Nun endlich können sie das im Rahmen einer Sternwanderung gesammelte Geld übergeben. Die strahlende Miene, mit der Alina Seel die mit 833 Euro gefüllte "Schatztruhe" überreicht, spiegelt die Empfindungen ihrer Mitschüler wider. Die Kinder sind stolz, weniger behütet aufwachsenden Kindern helfen zu können. Ermöglicht hat ihnen das eine private Initiative, der Verein Ho-Wi-Projekt Indien des Kleinicher Ehepaares Annette Hoffmann-Wild und Wolf Hoffmann (siehe Extra). Als frühere Betreiber des örtlichen Landhauses Arnoth hatten sie das Projekt ins Leben gerufen, das Nachfolger Udo Gündel, seit 2009 Inhaber, mitträgt. So wie er schätzen auch alle anderen Förderer, dass ihre Spenden zu 100 Prozent bei den Menschen, die diese Hilfe benötigen, ankommen.
Die Kinder brachten ihre Freude mit einem Erntedankschulgottesdienst zum Ausdruck, den die 75 Grundschüler sowie einige der 40 Kindergartenkinder gestalteten. Sie alle hätten in den vergangenen Wochen nicht nur viel Wissen "geerntet", lobte Schulleiter Fabian Kipp, sondern auch Geld für einen guten Zweck. Ähnlich wie ein Jahr zuvor, als dank einer größeren Spende eines örtlichen Lehmbauunternehmens insgesamt 905 Euro für das von der Schule auserkorene soziale Projekt zusammen gekommen waren. An der diesjährigen Summe hatte laut Kipp der Nachbarort Irmenach erheblichen Anteil. Die Krabbelgruppe Mini-Club habe 150 Euro beigesteuert, die 56 Euro einer Kollekte aufstockten. Ob von dem Geld Spielsachen, Bettwäsche oder Kleidung gekauft werden, bleibt den Empfängern in Indien überlassen. Allen voran der katholischen Ordensschwester Mary Rexline (siehe Extra). Ihrer Initiative ist unter anderem das Waisenhaus in Chennai (Madras) zu verdanken, wie Stefan Haastert, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Kleinich, den Kindern erklärte.
Annette Hoffmann-Wild berichtete den Kindern von ihrem ersten Besuch bei den Waisenkindern. Damals hätten sie den Kindern Schokolade mitgebracht, was allein schon wegen der Hitze keine wirklich gute Idee gewesen sei. Inzwischen habe der Verein sowohl das Waisenhaus als auch die Klinik mehrfach unterstützen können. Zu danken das sowohl Kunden und Geschäftspartnern des Landhauses als auch den Kleinicher Bürgern, die das Projekt bereitwillig unterstützten. So kamen allein beim jüngsten Straßenfest 500 Euro für den Verein zusammen. urs
Ho-Wi-Projekt Indien: Der 2005 gegründete Verein Ho-Wi-Projekt Indien spendete bisher mehr als 60 000 Euro, die das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um 35 000 Euro aufstockte. Kooperationspartner in Indien ist die Franziskanerschwester Mary Rexline. Die Ärztin leitet in Chennai (Madras) das Waisenhaus Assisi Illam mit Hospital, Schule, Altenheim, Ausbildungsangeboten und Ärzten, die ehrenamtlich Kranke in den Dörfern behandeln. Die Vereinsspenden flossen bisher in die Ausstattung der mobilen Ärzte, in die Kinderabteilung des Krankenhauses, die Wärmebettchen für Frühgeborene erhielt, und in den Bau eines Operationssaals. Anlass der Vereinsgründung war der Tsunami, der Ende 2004 im Indischen Ozean wütete. Gäste des Kleinicher Landhauses Arnoth, die das Seebeben überlebt hatten, berichteten den Eigentümern Annette Hoffmann-Wild und Wolf Hoffmann davon, was diese zur Vereinsgründung bewog. "Ho-Wi" steht auch für "Hope and Will" - Hoffnung und Wille. Wer helfen möchte, kann eine Patenschaft übernehmen (30 Euro pro Monat) oder spenden: Kontonummer 102322, BLZ 560 614 72 bei Volksbank Hunsrück. urs

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