Kunstprojekt in Reil Heimat – die Mosel, Familie und mehr

Reil · Die Gemeinde Reil präsentiert beim Wein- und Heimatfest im August ein außergewöhnliches Kunstprojekt zum Thema Heimat.

 Winzer Harald Steffens lässt sich für die Kunstaktion fotografieren.

Winzer Harald Steffens lässt sich für die Kunstaktion fotografieren.

Foto: TV/privat

Was ist Heimat? Dort, wo man zu Hause ist ? Wo man sich wohlfühlt ? Wo man einander kennt ? Es gibt so viele Antworten auf diese Frage. In der Stadt haben die Menschen möglicherweise einen anderen Heimatbegriff als auf dem Land.

Wie Reiler Bürger über „Heimat“ denken, ist nun Teil eines Kunstprojekts, das die Ortsgemeinde initiiert hat. In den vergangenen Tagen fanden mehr Fototermine statt. Reiler Bürger ließen sich ablichten und sie sollten den Satz ergänzen: „Heimat ist für mich...“

Die Porträts der Reiler Bürger mit ihren Aussagen werden anlässlich des traditionellen Heimatfestes im August auf großen, etwa 1,8 Meter hohen Bannern auf dem Festplatz an der Mosel präsentiert.

Um das Projekt kümmern sich die erste Beigeordnete Dagmar Barzen, Harald Steffens, Dagmar Kassner-Dingerdissen, Dorothee Herrmann und Maria Hill.

Dagmar Barzen erklärt: „Heimat hängt immer mit Menschen zusammen. Wir stellen zehn Reiler Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt. Alteingesessene, junge, zugezogene Bürger. Die, die schon immer hier leben, und die, die in ihr Dorf zurückkehren, egal ob für immer oder nur phasenweise. Solche, die Reil als ihre Heimat neu für sich entdecken. Warum kehren sie zurück? Welche Bedeutung hat Heimat, hat das Dorf für sie? Warum gerade Reil? Heimat ist für alle unterschiedlich. Was ist also Heimat? Vielleicht ist diese Frage gar nicht zu beantworten. Eben für jeden und jede ganz individuell. Heimat vereint ein gutes Gefühl: Familie, Freunde, Mosel, Weinberge, die Sprache, Gerüche, wenn im Herbst die Trauben gelesen werden...“

Es äußern sich die unterschiedlichsten Personen: die Küsterin, ein junger Winzer, der Vorsitzende des Winzerverbandes, ein Kindergartenjunge, eine Grundschülerin, der Bäcker, der Inhaber einer Pizzeria, zwei Künstlerinnen. Auch die älteste Reiler Bürgerin, Irmgard Kuhn macht mit. Die 96-Jährige ist nicht in Reil geboren und baute zusammen mit ihrem Mann ein Hotel auf, das heute zu einem sehr renommierten Haus an der Mosel geworden ist.

Dagmar Barzen hat festgestellt, dass bei den Interviews, die sie führte, die Familie für alle wichtig ist. Und alle hätten den Fluß, die Mosel, genannt. Barzen: „Die meisten wollen sich ein Leben ohne Mosel nicht vorstellen.“ Die beiden Kinder haben geantwortet: „Heimat ist für mich da, wo es schön ist. Die Schule, der Kindergarten, die Freunde, der Spielplatz, die Mini-Garde, das Turnen. Da, wo ich mich auskenne, die Wingerte, mit dem Papa Planwagen fahren, spielen, draußen sein, Mama, Papa, Bruder, Schwester, Oma und Opa.“

 Imrgard Kuhn ist mit 96 Jahren die älteste Reilerin. Auch sie äußert sich zum Begriff „Heimat“.

Imrgard Kuhn ist mit 96 Jahren die älteste Reilerin. Auch sie äußert sich zum Begriff „Heimat“.

Foto: TV/Winfried Simon

Das Kunstprojekt ist noch im Entstehen. Es wird präsentiert beim Wein- und Heimatfest vom 9. bis 11. August. Die Besucher spazieren an den Bannern vorbei und kommen ins Gespräch. Während des Programmpunktes „Kultur von und für Reiler“ werden dann die auf den Bannern abgebildeten Personen  vorgestellt. Zudem zeigen die beteiligten Künstlerinnen ihre Arbeiten und werden die Besucher durch Mitmachaktionen in ihre Kunst einbeziehen.

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