Eine großzügige Reitanlage steht dem Pferdesportverein (PSV) Bernkastel-Kues mit dem Cusanus Hofgut auf dem Kueser Plateau zur Verfügung. Ein knapp halber Hektar großer Springplatz und ein etwas kleinerer Abreiteplatz sind vorhanden. Was gibt es für ein Springreitturnier wie die heute, Mittwoch, beginnende und fünf Tage dauernde Veranstaltung noch zu organisieren?
Eine ganze Menge, erklärt Patrick Stein: "Der Platz muss schon zwei Wochen vorher gewässert werden", erzählt der Bernkastel-Kueser Turnierleiter, dass das eigentliche Wettkampfgelände vorbereitet werden muss. Viel größer ist der Aufwand aber, um rund 300 Teilnehmer mit ihren mehr als 200 Pferden fünf Tage lang unterzubringen. Für die Tiere werden Stallzelte aufgebaut und eingerichtet. Außerdem muss Strom verlegt werden.
Wichtig sei auch, dass alles für die Zeitmess- und Beschallungsanlage hergerichtet und die gesamte Anlage gepflegt ist. "Das sind zwei Wochenenden, wo vom Verein alles auf Vordermann gebracht werden muss", sagt Stein. Insgesamt schätzt er, dass rund 100 Helfer im Vorfeld und während des Turniers im Einsatz sind.
Auf eine Summe von etwa 150000 Euro beziffert Stein das Budget. Aber wenn das Wetter nicht allzu schlecht sei, gebe es einen Überschuss, der in die Jugendarbeit des Vereins investiert werde. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.
Ein Budget von 150000 Euro aber kein Eintritt - und es bleibt sogar noch etwas übrig. Wie funktioniert das? Über Sponsorengelder, den Verkauf von Speisen und Getränken sowie die Nenngelder der Teilnehmer, berichtet Stein. Größter Ausgabenposten seinen die sieben Stallzelte für die 200 Pferde, das große Gastrozelt, die Preisgelder, die Gebühren für die Deutsche Reiterliche Vereinigung.
Für einen Verein mit rund 200 Mitgliedern ist die Ausrichtung einer Großveranstaltung wie den Bernkastel-Kueser Reitertagen nicht nur personell, sondern auch finanziell ein Kraftakt. "Die Fixkosten sind hoch", erklärt Stein. Zum Service für die Teilnehmer gehört auch, dass ein Hufschmied und ein Tierarzt vor Ort sind. Sanitäter sind selbstverständlich. Vom Pferdesport-Landesverband müssen außerdem fünf Wertungsrichter untergebracht werden.
Die Teilnehmer kommen aus ganz Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Luxemburg, den Niederlanden und Belgien. "Viele Leute campen hier. Die machen fünf Tage Urlaub", erzählt Stein, dass einige Reiter das Turnier für eine Art Kurzurlaub nutzen. Für junge Reiter und Senioren, von einfachen Prüfungen bis zum Springen der höchsten Klasse S, wird auf dem Kueser Plateau alles geboten. Höhepunkt ist am Sonntag der Große Preis der Stadt Bernkastel-Kues.
Täglich von 9 Uhr bis Sonnenuntergang um etwa 21 Uhr werde auf dem Cusanus-Hofgut etwas los sein, verspricht Stein. Am Freitag- und Samstagabend legen außerdem Discjockeys auf.