Viel Konkurrenz Eifel, Mosel – oder kommt die Landesgartenschau ganz woanders hin?

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach/Bitburg · Bitburg will, dass die Landesgartenschau 2026 der Stadt einen Entwicklungsschub bringt. Darauf hoffen aber auch Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach, die ebenfalls eine Bewerbung erwägen. Dabei gibt es schon mehr als genug andere Konkurrenten.

 Traben-Tarbach (oben), Bernkastel-Kues (unten) oder doch vielleicht Bitburg? Alle drei Städte wollen die Landesgartenschau 2026 ausrichten.

Traben-Tarbach (oben), Bernkastel-Kues (unten) oder doch vielleicht Bitburg? Alle drei Städte wollen die Landesgartenschau 2026 ausrichten.

Foto: kimmling klaus

Noch ist weder das eine noch das andere eine endgültig beschlossene Sache. Sowohl an der Mosel als auch in der Eifel fehlen für die Austragung der Landesgartenschau 2026 bislang alle notwendigen Beschlüsse.

Eines steht aber fest: Sollte nun auch Bernkastel-Kues gemeinsam mit Traben-Trarbach eine Bewerbung für die Austragung der Landesgartenschau (LGS) in fünf Jahren einreichen, so wären damit nach derzeitigem Stand mehr Teilnehmer im Rennen als jemals zuvor. Die Städte Mainz, Bendorf, Neustadt an der Weinstraße und Speyer wollen ebenfalls am Bewerbungsverfahren teilnehmen. Und nicht zuletzt natürlich auch Bitburg.

Nachdem der erste Anlauf, sich mit dem Bitburger Housing-Areal als Austragungsort der LGS 2022 zu bewerben, nicht zum gewünschten Erfolg führte, ist nun für 2026 ein zweiter Versuch geplant.

Diesmal jedoch sind es nicht die Stadt Bitburg und der Eifelkreis, die sich bewerben wollen, sondern der Zweckverband Flugplatz Bitburg. Der allerdings benötigt dafür zunächst die entsprechenden Beschlüsse seiner Verbandsmitglieder.

Der Bitburger Stadtrat hat bereits im November zugestimmt, der Kreistag dann Anfang dieses Jahres, was allerdings noch fehlt, ist das Votum des Verbandsgemeinderats Bitburger Land. Dieser wird sich voraussichtlich erst in seiner Sitzung Ende April mit der Angelegenheit befassen – sofern nicht erneut schärfere Einschränkungen durch die Corona-Pandemie dazwischenkommen.

Sollte der Rat zustimmen, könnte der Zweckverband dann endlich einen Landschaftsarchitekten mit der Ausarbeitung einer Bewerbung beauftragen. Sie muss bis zum 15. Oktober in Mainz eingereicht werden.

Das gilt auch für eine etwaige Bewerbung von Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach, deren Ankündigung in Bitburg nicht unbedingt für Freudensprünge gesorgt hat. „Natürlich steigen die Chancen mit jedem neuen Bewerber nicht“, sagt Landrat Joachim Streit, der auch Vorsitzender des Zweckverbands Flugplatz Bitburg ist und im vergangenen Jahr derjenige war, der eine erneute Bewerbung anregte.

„Meiner Meinung nach sollte man auch wegkommen von diesen für die Bewerbungsstädte teuren Verfahren“, sagt der Landrat. Die 200 000 bis 300 000 Euro, die allein für eine Bewerbung anfielen, seien ja letztlich das Geld der Steuerzahler, für das es durchaus auch andere Verwendungen gäbe.

Es muss also bereits vor dem Zuschlag eine stolze Summe investiert werden, was zumindest bei fünf der sechs potenziellen Bewerber nicht zum gewünschten Erfolg führen dürfte. Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels zeigt sich dennoch zuversichtlich. Er denke, dass das Bewerbungskonzept den Ausschlag geben müsse und werde, sagt der Bürgermeister.

„Wir haben den Anspruch, ein überzeugendes Konzept vorzulegen und den Zuschlag zu bekommen“, sagt Kandels. Und: „Wir haben den Vorteil, dass wir bereits unsere Erfahrungen mit einer Bewerbung um eine Landesgartenschau gemacht haben, und werden die Erkenntnisse, die wir aus der ersten Bewerbung gewonnen haben, sicherlich beim neuen Bewerbungsverfahren zu berücksichtigen wissen.“ Möglicherweise trägt diese Vorarbeit auch dazu bei, dass zumindest die Bewerbung günstiger wird als die von Streit genannten Summen. In der Sitzung des Kreistags Ende Januar war jedenfalls lediglich von geschätzten 150 000 Euro für die Bewerbung die Rede.

Allerdings könnte es durchaus passieren, dass am Ende zwar ein (vielleicht auch günstigeres) Bewerbungskonzept für die Bitburger Housing vorliegt, dieses aber gar nicht eingereicht wird.

 Panorama von Bernkastel-Kues vom Kaiserstuhl aus fotografiert

Panorama von Bernkastel-Kues vom Kaiserstuhl aus fotografiert

Foto: Marczynski Marco

So hat sich der Kreistag bei seinem Beschluss die Option auf einen Plan B offengehalten: Sollte sich nämlich bei der Erarbeitung des Konzepts herausstellen, dass die Veranstaltung einer Gartenschau deutlich teurer werden könnte als erwartet, könnte die Bewerbung immer noch zurückgezogen beziehungsweise gar nicht erst eingereicht werden.

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