Restaurierung dank Spenden

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Was erst kaum bezahlbar schien, haben Spenden und Engagement nun doch ermöglicht. Zwischen Neumagen und Märtyrer-Kapelle präsentieren sich die Bildstöcke "Die sieben Schmerzen Mariens" wieder in einem würdigem Rahmen.

Während über die neu ausgebaute Landesstraße längst wieder die Autos brausen, hat ein Projekt am Wegesrand des Abschnitts Neumagen-Trittenheim etwas mehr Muße erfordert. Doch allmählich präsentieren sich auch "Die sieben Schmerzen Mariens" wieder in einem würdigen Rahmen. Seit der Flurbereinigung hatten die Bildstöcke zwischen Weishaus und Märtyrer-Kapelle ein vergessenes Dasein gefristet. Doch nun hat ihr scheinbar unausweichliches Schicksal doch noch eine Wende genommen, wie sich Spaziergänger dank des neu angelegten Fußweges schon heute überzeugen können. Einen der Bildstöcke ziert seit wenigen Tagen sogar eine neue Motivplatte, die sich in ihrer Farbgebung an die älteren Originale anlehnt. Das prachtvolle Stück aus farbig gefasstem Obernkirchner Sandstein stammt aus der Werkstatt von Steinmetz Sebastian Langner. Diese Arbeit sei auch für ihn eine "besondere Aufgabe" gewesen, gesteht der Wittlicher. "Dass Motivplatten, von denen es keine Vorlage mehr gibt, völlig neu gehauen werden, ist ja doch eine Seltenheit." Deshalb kam er der Gemeinde auch etwas entgegen, als diese wegen der insgesamt hohen Kosten schon auf eine Restaurierung verzichten wollte. Denn die Motivplatten sind den Aufwand wert, wie Experten von der Denkmalpflege vor anderthalb Jahren feststellten. Die genaue Herkunft der Tafeln, die um 1900 zu datieren sind, wird aber wohl im Dunkeln bleiben. Nicht zuletzt, weil die Reliefs - teils qualitativ hochwertige, filigrane Gussplatten, teils im Stil bäuerlicher Volkskunst gefertigt - offensichtlich von verschiedenen Künstlern stammen. Wegen schwerwiegender Schäden war nur noch bei vier der sieben Platten eine Restaurierung möglich. Doch ob gänzlich neu oder aufgearbeitet, ist unerheblich. Demnächst werden alle sieben in frisch herausgeputzten Häuschen, von denen früher eines infolge der Flurbereinigung halb im Boden verschwunden war, ihrem ersten offiziellen Termin harren. Die Einsegnung ist im Rahmen einer Bittprozession am 23. Mai, dem Dienstag vor Christi Himmelfahrt, um 18.30 Uhr vorgesehen. Alles in allem werden Restaurierung und angemessene Präsentation der Bildstöcke rund 12 500 Euro kosten. Was laut Ortsbürgermeister Willi Herres ohne die Unterstützung aus der Bevölkerung nicht möglich gewesen wäre: "Das ist überwiegend über Spenden finanziert". Darin nicht enthalten sind lediglich die Rosenstauden, die an den einzelnen Bildstöcken gepflanzt werden sollen. Aber vielleicht findet sich ja auch dafür noch ein Spender.

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