Rettung in letzter Minute

Am frühen Silvestermorgen fing der Dachstuhl des Anwesens von Robert Weirauch in Malborn Feuer (der TV berichtete). Der Schreck sitzt ihm immer noch in den Knochen: "Wenn ich nicht merkwürdige Geräusche da oben gehört hätte, wären mein Schwiegersohn und mein Enkelkind womöglich gestorben.

Malborn. Eigentlich wollte Robert Weirauch nur auf die Toilette, als er ein merkwürdiges Rumpeln und Knallen von oben hörte. Dort schlief der Besuch, Schwiegersohn und Enkelkind. "Sollten die jetzt schon zur Abreise packen?", fragte sich der Zweite Beigeordnete der Gemeinde Malborn.

Doch die Geräusche kamen aus dem Kamin. "Unterm Dach kamen mir schon Flammen entgegen", beschreibt Weirauch den Schreck in der Morgenstunde. Schnell wurden Schwiegersohn und Enkelkind geweckt und sofort die Feuerwehr alarmiert, die den Brand mit 40 Einsatzkräften dreieinhalb Stunden lang bekämpfte. "Die beiden wären erstickt, wenn ich den Kaminbrand nicht rechtzeitig entdeckt hätte", sagt Weirauch mit einigen Tagen Abstand erstaunlich gelassen.

"Die Thalfanger Feuerwehr kam schnell, darunter auch Retter aus Malborn. Aber wenn man in einer solchen Situation wartet, kommt einem das unendlich lang vor", so die ganz persönliche Wahrnehmung. "Als wir ankamen, schlugen schon Flammen aus dem Dachstuhl", beschreibt Michael Schäfer von der Thalfanger Feuerwehr das Szenario.

Da Wasser meist mehr Schaden anrichtet als der eigentliche Brand, sahen sich die Wehrleute die Lage erst einmal per Drehleiter von oben an und nutzten nur so viel Wasser wie nötig, um die Flammen zu ersticken. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Sachschaden auf rund 50 000 Euro. "Einige tragende Balken sind komplett durchgebrannt", bedauert Weirauch. Möglicherweise habe eine schwer entflammbare Dachisolierung Schlimmeres verhindert. Der in Brand geratene Kamin war erst vier Wochen zuvor von einem Schornsteinfeger gereinigt worden. Gemeinsam mit Bezirksschonsteinfegermeister Manfred Steinmetz und Brand-Experten der Polizei in Trier wird ein Gutachter der Gebäudeversicherung die genaue Ursache des Kaminbrandes und die exakte Höhe des Schadens feststellen.

Fest steht: "Zehn Minuten später hätte das komplette Dach in Flammen gestanden", so die Brandbekämpfer gegenüber dem Hausbesitzer. So konnte eine Hermeskeiler Dachdeckerfirma das vergleichsweise kleine Loch provisorisch flicken, damit nicht auch noch Regen Schaden anrichtet. "Die haben klasse gearbeitet", lobt Robert Weirauch alle Helfer. Doch solange es im Haus nach Rauch rieche, werde er die Flammen immer vor Augen haben.

Extra Kaminbrand: Ein Schornstein- oder Kaminbrand entsteht, wenn sich durch unvollständige Verbrennung abgelagerter Ruß entzündet. Beim Verfeuern von Holz erhöht sich das Risiko, wenn zu nasses Holz verheizt wird und durch unvollständige Verbrennung Rußpartikel angesammelt werden.

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