Rettungsring für Schwimmbad

WITTLICH. (sos) Das Vitelliusbad ist keine Goldgrube sondern "schluckt" Geld. Um den städtischen Haushalt von dem Defizit zu entlasten, stellte die FDP jetzt den Antrag, zu prüfen, ob das Schwimmbad nicht in die Stadtwerke eingegliedert oder in einen Eigenbetrieb umgewandelt werden kann.

Was auf den städtischen Haushalt zukommen kann, machte der Antrag auf Fördermittel durch den "Goldenen Plan" des Landes für das Jahr 2005 deutlich. Die Kosten für die Generalsanierung gehen aus dem aktuellen Antrag zur "Förderung des Baues von Sport-, Spiel- und Freizeitanlagen durch das Land" hervor. Unter dem Stichwort "Generalsanierung Hallenbad" schreibt die Verwaltung: "Diese Baumaßnahme wird bereits seit mehreren Jahren zur Förderung angemeldet. Nach dem heutigen Kostenstand ergeben sich im Rahmen einer überschlägigen Kostenschätzung Kosten, die in etwa bei 3 067 751,29 Millionen Euro liegen." Die Hoffnung, dass das Land die Last mitschultert, ist gering. Die FDP stellte zu diesem Thema jetzt den Antrag: "Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob die Eingliederung des Vitelliusbades in die Stadtwerke aus steuerlichen Gründen sowie wegen verbesserter Möglichkeiten der Abschreibung und künftiger Investitionsmaßnahmen möglich und geboten ist." Da in der Ratssitzung Stadtwerke-Chef Lothar Schaefer zuvor schon klar gemacht hatte, dass dies auch wegen der anstehenden Konversion für die Stadtwerke nicht leistbar sei, relativierte Jörg Hosp, FDP: "Die dringenden Umbau- und Renovierungsarbeiten können wir uns zur Zeit nicht leisten. Bitte überprüft, wie wir das Schwimmbad kostengünstiger führen könnten, es müssen ja nicht die Stadtwerke sein." Dazu hatte der Pressesprecher der Stadt, Ulrich Jacoby, schon vor der Sitzung auf Nachfrage des Trierischen Volksfreunds erklärt: "Eine reine Verlagerung in die Stadtwerke bringt nichts, weil dann in den Stadtwerken ein Defizit entstünde. Die Stadt als Einrichtungsträger muss dann diesen Fehlbetrag abdecken. Aber wir können untersuchen, wie konkret das Defizit zu minimieren ist." Diesen Auftrag erteilte auch der Stadtrat der Verwaltung, nachdem Hubert Thönes, CDU, mit Verweis auf eine ähnliche Lösung in Bitburg betont hatte: "Der Antrag liegt in der Linie dessen, was wir seit Jahren diskutieren. Es ist Zeit für eine strategische Ausgliederung. Wir müssen den Verwaltungshaushalt entlasten. Wir kriegen ja keine Luft mehr." Im Antrag empfiehlt die FDP, die Stadtverwaltung solle Kontakt zu Kommunen vergleichbarer Größen suchen, "die den Schritt der Überführung kommunaler Bäder in die Regie eines Eigenbetriebs bereits vollzogen haben".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort