Rettungswache zieht nach Andel

Bernkastel-Kues · Seit Längerem gibt es in Bernkastel-Kues Gerüchte um die Aufgabe oder den Umzug der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Auf der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates gab es dann klare Nachrichten: Das DRK plant einen Neubau im Gewerbegebiet in Andel.

 Die DRK-Wache am Krankenhaus in Kues ist zu klein geworden und hat keine Ausbaureserven mehr.TV-Foto: Hans-Peter Linz

Die DRK-Wache am Krankenhaus in Kues ist zu klein geworden und hat keine Ausbaureserven mehr.TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues. Anonyme Mails kursierten in den vergangenen Wochen in Bernkastel-Kues. Darin wurde davor gewarnt, die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes, die bislang hinter dem Krankenhaus ist, an einen anderen Standort zu verlagern. Es gab viele Diskussionen und Unsicherheit in der Bevölkerung darüber, ob die Einsatzbereitschaft gewährleistet bliebe. So war es auch nicht verwunderlich, dass viele Bernkastel-Kueser die jüngste Sitzung des Verbandsgemeinderates besuchten, denn auf dessen Tagesordnung stand: "Sachstandsbericht Neubau DRK-Rettungswache Bernkastel-Kues". VG-Bürgermeister Ulrich Hangert berichtet von einem Gespräch mit DRK-Vertretern. Dabei habe er erfahren, dass die DRK-Rettungswache in Bernkastel-Kues bleibt und ein Neubau in Andel geplant sei. "Aus meiner Sicht ist überhaupt nichts dagegen zu sagen, und es gibt keinen Anlass zur Unruhe," bekräftigt er. Der Notarzt werde zudem im Krankenhaus stationiert bleiben. Das sorgte für Aufatmen im Publikum der Sitzung, wenngleich Gertrud Weydert (Bündnis 90/ Die Grünen) einschränkte, dass nach ihrem Kenntnisstand der Notarzt offenbar nur bis 16 Uhr im Krankenhaus bleibe und danach in Andel in der Wache Dienst hat. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass der Notarzt ganztägig im Krankenhaus stationiert bleibt.Der TV fragte daraufhin beim DRK-Kreisverband in Wittlich nach. Dessen Geschäftsführer, Heinz-Werner Steffen, bestätigte die Pläne. Der DRK-Stützpunkt mit seinen 30 Mitarbeitern und vier Einsatzfahrzeugen, der im vergangenen Jahr 7481 Einsätze absolvierte, brauche mehr Platz. Die Wache am Krankenhaus sei 30 Jahre alt und biete keine Unterstellmöglichkeiten für alle Fahrzeuge. Außerdem müssten Aufenthaltsräume und Ruheräume erweitert werden. "Am Krankenhaus gibt es nur sehr begrenzte Erweiterungsmöglichkeiten", sagt Steffen. Deshalb habe das DRK beschlossen, ein neues Gebäude zu bauen. Ein Grundstück im Gewerbegebiet Andel ist auch schon in Aussicht. Es liege im Bereich Dornheck/Moselbahnstraße und biete einen guten Anschluss an die B 53. "Es gibt schon erste Entwurfspläne. Die Gremien bearbeiten das noch und das Land muss auch noch von der Stadt angekauft werden. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr erfolgen, aber ob die Bagger dann schon rollen, ist noch ungewiss", sagt der Geschäftsführer. Das Kostenvolumen ließe sich derzeit noch nicht abschätzen: "Es liegt aber im siebenstelligen Bereich." Die gesetzlich vorgeschriebene 15-Minuten-Regel werde von dort aus weiterhin erfüllt, nach der ein Team innerhalb einer Viertelstunde am Notfallort sein muss. Meinung

Kein Grund zur UnruheDass Veränderungen und Umzüge für Aufruhr sorgen ist völlig verständlich. Aber viele DRK-Stützpunkte stammen aus den 1970er Jahren und müssen den neuen Erfordernissen angepasst werden. So werden Rettungswagen größer und brauchen mehr Platz. Auch getrennte Toilettenanlagen sind heute kein Luxus mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit. Der Neubau wird zudem Geld in die heimische Wirtschaft spülen. Die neue Wache wird den ihr zugeteilten Bereich von Neumagen bis Ürzig und in den Hunsrück nach wie vor im gesetzlich vorgeschriebenen 15-Minuten-Radius erreichen können. Dabei darf man nicht vergessen, dass von dort aus Einsätze bis nach Neumagen-Dhron oder in den Hunsrück gefahren werden. hp.linz@volksfreund.de

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