Rheinland-Pfalz-Tag: Ohne Stress zum Fest

Die Organisatoren des Rheinland-Pfalz-Tags in Prüm setzen auf öffentliche Verkehrsmittel: Mit zusätzlichen Bus- und Bahnverbindungen sollen möglichst viele Menschen ohne Auto zum Landesfest Ende Mai kommen können.

Prüm. Mehr Busse, mehr Züge auf der Eifelstrecke, dazu groß angelegte Einbahnringe als Parkplätze für Autos: So wollen die Organisatoren des Rheinland-Pfalz-Tags (27. bis 29. Mai) den Besucherandrang bewältigen. Sie erwarten insgesamt rund 100 000 Menschen an den drei Tagen. Allein am Sonntag mit dem großen Festumzug werden es wohl 60 000 sein. Alle diese Menschen wollen zuverlässig und bequem in die Stadt und wieder hinaus gelangen. "Das ist eine sehr große Herausforderung für uns", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Um sie zu bewältigen, haben die Organisatoren ein Verkehrskonzept entwickelt, das sie nun vorgestellt haben.

Das Kernanliegen: den öffentlichen Personennahverkehr so auszuweiten, dass möglichst viele Menschen mit Bus und Bahn anreisen können, denn die Parkplätze rund um die Stadt sind sehr begrenzt. Vor allem die Bahnhöfe Gerolstein, Bitburg-Erdorf und Wittlich rücken in den Blick. Von dort werden Pendelbusse direkt nach Prüm fahren. "So kann man etwa mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket der Bahn günstig anreisen", sagt Steffen Bungert von der Mainzer Staatskanzlei.

Busse auch aus Belgien und Luxemburg



Aber auch im Altkreis Prüm werden zusätzliche Busse auf drei Routen eingesetzt. Einer fährt über Willwerath, Olzheim, Ormont und Stadtkyll in Richtung Jünkerath, ein weiterer über Sellerich, Brandscheid, Bleialf bis Winterspelt und Lützkampen. Die dritte Route führt entlang der B 410 in Richtung Arzfeld, Dasburg bis nach Ettelbrück in Luxemburg. Auf Wunsch der Stadtbürgermeisterin soll außerdem noch eine direkte Busverbindung nach St. Vith eingerichtet werden. Die Menschen aus dem Umland sollen so ohne Auto zum Rheinland-Pfalz-Tag kommen können.

Dennoch müssen die Veranstalter auch jede Menge Parkplätze bereithalten. Daher werden insgesamt drei große Einbahnringe geschaffen, so dass auf einer Straßenseite geparkt werden kann: in Richtung Weinsheim, in Richtung Pronsfeld und in Richtung Gondenbrett-Wascheid. Dort verkehren Pendelbusse, die die Besucher aufsammeln und in die Innenstadt bringen. Die Busse können von den Einwohnern der Orte kostenlos genutzt werden, für das Abstellen der Fahrzeuge wird jedoch eine Gebühr von fünf Euro erhoben. Für behinderte Menschen wird an der Autobahnmeisterei ein spezieller Parkplatz vorgehalten, von dem ein besonderer Bus in die Stadt fährt.

Insgesamt rund 10 000 Stellplätze sind geplant. "Wir werden auf jeden Fall genügend Parkplätze zur Verfügung stellen", sagt Erwin Meyers vom Organisationsteam. Zum Vergleich: Beim Bitburger Beda-Markt, bei dem ebenfalls rund 100 000 Besucher erwartet werden, stehen den Besuchern auf dem Flugplatz bis zu 8000 Parkplätze zur Verfügung. "Es ist halt schwierig, weil wir nicht wissen: Wie viele Menschen kommen mit der Bahn, wie viele mit dem Auto?", sagt Weinandy. Aber man werde auf alle Fälle dafür sorgen, dass die Gäste gut in die Stadt kommen.

Meinung

Fahr Bus und Bahn!

Zehntausende Menschen, alle mit einem Ziel: dem Rheinland-Pfalz-Tag in Prüm. Es ist eine gigantische Aufgabe, sicherzustellen, dass die vielen Gäste stressfrei ihren Weg finden und sich das Verkehrschaos in den Stoßzeiten in Grenzen hält. Ganz vermeiden lässt es sich sicher nicht. Allen Besuchern, egal ob aus Koblenz, Landau oder Lützkampen, ist nur anzuraten, das Auto stehen zu lassen und das ausgeweitete Angebot an Bussen und Bahnen zu nutzen. Das ist bequemer, entlastet die Straßen - und man kann sogar ohne schlechtes Gewissen die berühmten rheinland-pfälzischen Weine, Biere und Schnäpse probieren. c.brunker@volksfreund.de

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