Richtig bewerben, sicher auftreten: Mit Training und guter Vorbereitung gelingt der Berufsstart

Begabungen junger Leute und die Erwartungen potenzieller Arbeitgeber in Einklang zu bringen, war das Ziel eines Bewerbercamps der Jugendpflege Morbach. Die ansprechende Bewerbungsmappe allein genügt nicht. Alle zehn Teilnehmer mussten durch ein Bewerbungsgespräch mit einem echten Personalchef.

 Minuten, die das ganze restliche Leben verändern können: Christina Weyand (15) aus Morbach trainiert mit Dirk Ostermann von der IHK Trier ein Bewerbungsgespräch. Tobias Klump, Christian Adam, Eugen Rau und Mona Schleder (im Hintergrund von links) hören aufmerksam zu. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Minuten, die das ganze restliche Leben verändern können: Christina Weyand (15) aus Morbach trainiert mit Dirk Ostermann von der IHK Trier ein Bewerbungsgespräch. Tobias Klump, Christian Adam, Eugen Rau und Mona Schleder (im Hintergrund von links) hören aufmerksam zu. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Bischofsdhron. (doth) Weder sein Licht unter den Scheffel stellen, noch die Bewerbung auf die leichte Schulter nehmen, dürfen junge Leute, die als Schulabgänger eine Ausbildungsstelle suchen.

Der Morbacher Jugendpfleger Ernst-Daniel Röhrig, Schulsozialarbeiterin Kerstin Kettern, Dirk Ostermann von der IHK Trier und Ralf Gessinger von der Handwerkskammer (HWK) Trier versuchten im Freizeitzentrum Idarwald in Bischofsdhron bei zehn Teilnehmern - alles Zehntklässler von der Integrierten Gesamtschule (IGS) und der "Realschule plus" Morbach - ein Bewusstsein für ihre Interessen und ihre Persönlichkeit zu schaffen.

"Wir helfen beiden Seiten. Die Jugendlichen erkennen ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten und die Arbeitgeber bekommen maßgeschneiderte Bewerber", erklärt IHK-Mann Gessinger.

Informationsdefizit als Karrierebremse



Mit Informationsdefiziten können sich junge Leute selbst Steine in den Weg legen. Ostermann und Gessinger klärten auf, dass ein Ausbildungsberuf als "Türöffner" durchaus die erste Stufe einer Karriereleiter sein kann, wenn Können und Motivation stimmen.

Christina Weyand (15) aus Morbach will Industriekauffrau werden und der gleichaltrige Christian Adam aus Hundheim hat es der Beruf des Elektronikers angetan. "Es gibt allein 350 Berufe im Dualen System", klärt Ostermann auf.

Herausfinden, was man will



Was genau man will, können junge Leute in einem Bewerbercamp herausfinden. Ob einem die Wahl auch liegt, können Praktika oder ein Freiwilliges Soziales Jahr zeigen.

"Wo sind meine Stärken und Schwächen?", lautete die Frage, die mit Hilfe von Jugendpfleger Röhrig und Schulsozialarbeiterin Kettern beantwortet werden sollte. Unter anderem wurden Hobbys notiert. "Fußball" und "Reiten" tauchten auf. Röhrig klärte auf: "Das bedeutet Training von Durchsetzungskraft, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, gute Voraussetzungen fürs Berufsleben."

Im Gespräch mit dem Personalleiter geht es um die berufliche Zukunft. "Die Chefs achten beim Gespräch auch auf Details wie Körperhaltung oder Augenkontakt", weiß HWK-Mann Gessinger.

Der Leiter des Alten- und Pflegeheimes St. Anna Morbach, Wolfgang Berg, war als potenzieller Arbeitgeber überrascht, wie gut die jungen Leute vorbereitet waren und im Falle der Altenpflegebranche gezielt nach Entwicklungsmöglichkeiten fragten. "Ich kann ein solches Camp nur empfehlen. Es dient beiden Seiten", urteilt Berg.

Er könne sich sogar vorstellen, einige der Teilnehmer in einem echten Gespräch begrüßen zu können.

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