Bernkastel-Kues/Brüssel. (sim) Noch liegen große Bestände des Weinjahrgangs 2008 in den Kellern vieler Fassweinwinzer. Michael Willkomm hatte unter anderem gefordert, diese Weine, die zurzeit als Qualitätswein nur sehr schwer zu vermarkten seien, als billigste Verarbeitungsweine zu vermarkten, um die Keller an der Mosel vor dem Herbst zu leeren (TV vom 22. Juli). Da für solche Weine der Preis noch erheblich niedriger ist als für Qualitätsweine, solle Brüssel direkte Finanzmittel an die betroffenen Winzer ausschütten.

Die CDU-Europaabgeordnete Christa Klaß hält von diesem Vorschlag nichts, da er einer Weinvernichtung nahe komme.

Klaß: "Die Entscheidung in Brüssel ist ganz klar gegen die Vernichtung von Wein und sogenannten Marktbereinigungsmaßnahmen gefallen." Ziel der EU sei es hingegen, Förderprogramme zu entwickeln, um zielgerichtete Strukturen zu erhalten. Für die Jahre 2009 bis 2013 stünden Rheinland-Pfalz etwa 98 Millionen Euro für Stützungsprogramme aus dem deutschen Budget der EU-Weinmarktordnung zur Verfügung.

Alleine für das Jahr 2009 belaufe sich der rheinland-pfälzische Anteil auf knapp zwölf Millionen Euro. Davon würden neun Millionen Euro für Umstrukturierungsprogramme ausgegeben. Gefördert werden Maßnahmen zur Verbesserung der Bewirtschaftung wie zum Beispiel die Erstellung einer modernen Drahtrahmenanlage. Ferner gebe es eine Förderung von 5000 Euro pro Hektar für die Erstellung einer modernen, extensiv zu bewirtschaftenden Rebanlage.

Außerdem könnten auch mittelständige Betriebe Zuschüsse für Werbemaßnahmen im Ausland erhalten, wie zum Beispiel in Japan, Russland oder den USA.