Riesenandrang beim 13. Erbeskopfmarathon

Thalfang · Zum 13. Mal haben Mountainbiker aus mehreren europäischen Ländern den Erbeskopf bezwungen. Der veranstaltende Sportverein stemmt mit dem Event Jahr für Jahr eine logistische Meisterleistung.

Thalfang. Nur noch wenige Minuten bis zum Start der 110-Kilometer-Marathon-Etappe. Doch noch immer reihen sich Fahrer ein in den riesigen Pulk, der eine Stunde später beim 65-km-Halbmarathon mit 500 Starten doppelt so groß sein wird. Viele kennen sich seit Jahren. Wie eine Familie treffen sie sich mit ihren Mountainbikes (MTB) immer bei den Top-Touren wie dem 13. Erbeskopfmarathon, die höchste MTB-Tour in Rheinland-Pfalz.
Für deren Beliebtheit sprechen 1170 angemeldete Mountainbiker - darunter Aktive des mit Oldie-MTBs startenden Eisenschweinkaders - sowie acht vertretene Nationen. Neben teils weit anreisenden deutschen Bikern starteten Fahrer aus Norwegen, Schweden, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden.
Letztgenannte waren allein mit etwa 200 Teilnehmern vertreten. Denn der Erbeskopfmarathon ist eine von nur zwei deutschen Strecken der niederländischen MTB-Rennserie "SFORZ Rose MTB Marathoncup" und Teil des "Dr. Cannondale SebaMed MTB-Challenge".
Dass ein Sportverein ein solches Großereignis stemmt, ist eine Meisterleistung. Die Sportfreunde Hochwald Thalfang zählen zwar knapp 500 Mitglieder. Doch ohne viele andere Helfer aus Thalfang und der Verbandsgemeinde wäre es nicht gegangen. Allein am Wochenende waren 250 Menschen im Einsatz: Zeiterfasser und Streckenwarte, Helfer an Start und Ziel, Getränke- und Essenständen, Polizei, Feuerwehr und DRK. Das 16-köpfige Sanitäter-Team von Jan Borgsmüller hatte sogar Verstärkung aus Morbach, Neumagen-Dhron, Wittlich und Bernkastel-Kues.
Viele ehrenamtliche Helfer


Viktor Junk (81) war als "Gute Seele" oder Mädchen für Alles unterwegs. Laut seinem Sohn, SV-Geschäftsführer Wolfang Junk, kann der Verein auf etliche gute Seelen zählen: Sponsoren, die finanziell, mit Material oder Transporten unterstützten, und Idealisten. So wie Michael Hürtgen, der bei Regensburg lebe, aber immer eine Woche Urlaub nehme, um zu helfen, oder Hegeringleiter Hansi Schneider, mit dem ein Fachmann beim Aufbauen im Wald mit anpacke. Und nicht zuletzt die Vereinsmitglieder: Gymnastik-Frauen kochten jährlich Unmengen Nudeln, Walkerinnen verkauften Kuchen und Fußballer Bier. Viele opferten zwei Wochen Jahresurlaub. Anders wäre das auch nicht zu stemmen: "Man hat ja das ganze Jahr über zu tun für den Marathon."
Die Vorbereitungen für 2015 beginnen mit dem Abbau. Den Marathon kommentierte Fernseh- und Hörfunkmoderator Markus Appelmann. Viktor Pfeiffer legte den Bikern, Sicherheit und Landschaftsschutz ans Herz.
Jüngere kamen schon tags zuvor am Kinder-Spaß-Tag auf ihre Kosten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort