Riesige Gerüste schützen vor Stromleitungen

Morbach · An drei Stellen rund um Morbach türmen sich derzeit große Gerüste in den Himmel. Sie wurden aufgebaut, um die Hochspannungsleitungen darüber abzubauen. Hintergrund: Ein neues Umspannwerk geht in Betrieb, die Leitungen werden dafür verlegt.

 Nur scheinbar ohne Funktion: Die Gerüste an der Straße zwischen Morbach und Gonzerath werden dazu genutzt, Stromleitungen, die abgebaut werden, abzulegen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Nur scheinbar ohne Funktion: Die Gerüste an der Straße zwischen Morbach und Gonzerath werden dazu genutzt, Stromleitungen, die abgebaut werden, abzulegen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Autofahrer müssen auf der Hunsrückhöhenstraße bei Morbach derzeit an einer Ampel warten. Gleichzeitig werden sie dabei aber Zeuge wunderlicher Bauaktivitäten: Riesige, acht Meter hohe Gerüste werden dort errichtet, eins auf der linken, eins auf der rechten Seite. Doch an dieser Stelle ist weder eine Brücke geplant, noch müssen Felsen gesichert werden.
Neues Umspannwerk



Was steckt dann dahinter? Die Weinheimer Firma Autmatec baut die Gerüste bei Morbach, um die Autofahrer vor Hochspannungsleitungen zu schützen. Sven Rudolph von der Gerüstbaufirma erklärt: "Die Stromleitungen, die wir derzeit hier abbauen, können wir während der Demontage obendrauf ablegen."
Die Firma hat ähnliche Gerüste an der B 269 zwischen Morbach und Gonzerath sowie an der Morbacher Industriestraße aufgebaut.
Die Hochspannungsleitungen werden verlegt, weil der Energieversorger RWE ein neues Umspannwerk bei Rapperath in Betrieb nimmt. Das neue Werk dient laut David Kryszons, Sprecher der RWE-Tochter Westnetz GmbH in Trier, dazu, die stark gestiegene Menge an regenerativer Energie in der Region zu verteilen und weitere Großkunden zu versorgen. Die Leitungen, die zum bisherigen Umspannwerk an der Erbachstraße geführt haben, werden abgebaut.
Künftig führt die Stromtrasse dann nicht mehr durch die Wohn- und Industriegebiete von Morbach. Die neuen Leitungen sollen im Sommer 2013 in Betrieb gehen.
Und die drei Gerüste an den Straßen? "Sie bleiben etwa acht Wochen stehen", sagt Rudolph. Während der Auf- und Abbauarbeiten sei eine einseitige Sperrung der Straße erforderlich. Der Verkehr werde so lange durch eine Ampel geregelt. Laut Kryszons wird die Ampel an der Hunsrückhöhenstraße bei Morbach maximal noch 14 Tage lang im Einsatz sein. Mitte Juni, wenn die Gerüste abgebaut werden, werde der Verkehr wiederum zwei Wochen lang per Ampel geregelt.
In das neue Umspannwerk bei Rapperath hat RWE sechs Millionen Euro investiert. Darin ist der Rückbau der alten Anlage enthalten.

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