Rinder treiben wie John Wayne

Gatter vom Pferd öffnen, Rinder treiben oder einzelne Tiere von der Herde trennen: Das Veldenzer Hofgut Bergfrieden gab den Reitsportfreunden bei einem Cattle Drive einen Einblick in die Vielseitigkeit eines Ranchbetriebes.

Veldenz. (cst) Wer wollte nicht schon mal wie John Wayne Rinder treiben und Kälber von der Herde trennen: Was die meisten Deutschen nur aus dem Fernsehen kennen, erlebten Reiter und Schaulustige am Wochenende auf dem Hofgut Bergfrieden bei Gornhausen. Heike und Franz Scholl, Inhaber des landwirtschaftlichen Gutes, waren die Initiatoren des Reiterspektakels, das die beiden innerhalb von drei Wochen zum ersten Mal organisierten. Sie wollen ihre Tiere sowie die klassische Pferdearbeit in Amerika den Pferdefreunden und Landwirten der Region nahebringen.

Heike Scholl hat drei Jahre in Kanada gelebt und dort auf einer Ranch Hereford-Rinder sowie Quarter Horse Pferde kennen gelernt. Jetzt züchtet sie die Tiere auf ihrem Bauernhof im Hunsrück. "Die Rinderrasse ist genügsam und hat gute Treibeigenschaften, die Quarter Horse Pferde sind eine Pferderasse, die für die Rinderarbeit besonders geeignet sind", erklärt Scholl.

Elf Reiter beteiligten sich am Cattle Drive, der amerikanischen Bezeichnung für den klassischen Rindertrieb, am Wochenende auf dem Hofgut. Während Samstag gemütliches Ausreiten sowie amerikanisches Barbecue auf dem Programm standen, ging es am Sonntag an die praktische Arbeit. Erst absolvierten die Teilnehmer mit ihren Pferden auf einem Übungsfeld Hindernisse, wie sie dem Reiter auf einer Ranch täglich begegnen. Das Überreiten von Hindernissen, Lasso werfen sowie Gatter öffnen und schließen vom Pferd stand auf dem Programm "Immer eng am Tor bleiben, damit keine Kuh herauslaufen kann", wies Scholl die Teilnehmer an.

Darauf folgte das Viehtreiben auf der Weide. Eine kleine Rinderherde mit 20 Kühen und Kälbern wurden von den Reitern eingekreist und über die Weide getrieben. Anschließend übten die Reiter, wie man zu Pferd einzelne Tiere von der Herde trennt.

70 Zuschauer zeigten sich von den Reitkünsten der Teilnehmer sichtlich beeindruckt. Heike und Franz Scholl waren aufgrund der kurzen Vorlaufzeit mit der Resonanz sichtlich zufrieden. "Nächstes Jahr machen wir das wieder", steht für die beiden jetzt schon fest.

Reinhard Sonntag aus Morbach war einer der Teilnehmer am Cattle Drive. Er hatte bereits auf einer Ranch in Oregon mehrere Wochen Rancharbeit zu Pferd verrichtet. In Deutschland hat er das jetzt zum ersten Mal erlebt. Sonntag hat es gut gefallen, er begrüßt das neue Angebot in der Region. Die Arbeit ist zu seinem Ranchaufenthalt zwar vergleichbar, aber einen Unterschied gibt es doch: "In Oregon hatten wir mit 500 Rindern gearbeitet, hier waren es 20."

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