Rinette, Rambur und Rote Trierer

DEUSELBACH. Selten gab es so viele Äpfel wie in diesem Jahr. Aber wie kann man sie am besten nutzen? Ein Kurs im Hunsrückhaus zeigte verschiedene Möglichkeiten auf – vom Apfelsaft bis zum Apfelbrand.

Mehr als 100 Apfelsorten gibt es auf den zahllosen Streuobstwiesen des Hunsrücks. Dennoch bevorzugen die Verbraucher oft die Äpfel aus dem Supermarkt. Motto: "Erhaltung durch Nutzung"

Die Streuobstinitiative Hunsrück hat sich zum Ziel gesetzt, zum Bestand der Obstwiesen in der Region beizutragen. Man folgt dabei dem Motto "Erhaltung durch Nutzung". Ein Kurs im Hunsrückhaus sollte hierzu seinen Beitrag leisten, indem Interessierten viele einfache Nutzungsmöglichkeiten für die eigenen Äpfel vorgeführt wurden. "Wir wollen, dass heimisches Obst wieder geschätzt wird. Es geht um den Schutz der Natur und der Artenvielfalt. Aber der Erhalt muss sich auch lohnen", erklärte Kursleiterin Rosi Görges von der Streuobstinitiative Hunsrück. Die Verarbeitungsmöglichkeiten für die Früchte sind vielfältig: Apfelsaft und Apfelmus sind allgemein bekannt. Die Teilnehmer wurden aber auch mit ausgefalleneren Rezepten vertraut gemacht, so zum Beispiel mit Apfel-Wein-Suppe (Rezept siehe Extra) oder Apfelschmalz. "Mir haben die Dörräpfel am besten gefallen", meint Sabine Jungbluth aus Nohfelden. Dazu werden Äpfel in 0,5 Zentimeter breite Scheiben geschnitten und dann im Backofen oder in speziellen Dörrapparaten bei 50 bis 65 Grad getrocknet. Sabine Jungbluth besuchte den Kurs aus verschiedenen Gründen: "Ich habe Spaß daran, solche Sachen selber zu machen. Außerdem weiß man dann genau, was drin ist."Bewusstsein für den Wert geweckt

Anfang Dezember haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in Veldenz beim Brennen von Edelbrand aus Apfelmaische dabei zu sein. Hundert Kilo Äpfel ergeben in etwa vier Liter trinkbaren Alkohol. Dieter Sonne, Zweiter Vorsitzender von Cor Verum, der Interessen-vertretung der moselfränkischen Edelobstbrenner, zeigt diese hochprozentige Verwertung der heimischen Äpfel: "Es gibt nicht den besten Apfel zum Brennen oder Versaften. Die Sorten schmecken unterschiedlich, aber der beste Apfel ist der, den man zur Verfügung hat." So war am zweiten Tag der Veranstaltung für jeden was dabei. Auch bei den Teilnehmern wurde das Be-wusstsein für den Wert der heimischen Äpfel geweckt und so ein Beitrag für den Erhalt Streuobstwiesen als Teil der Hunsrücker Kulturlandschaft geleistet.

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