Römisches passt

Zu "Bühne frei für die Kultur der Mosel" (TV, 10. Oktober) :

Was macht laut Kultur-Manager Herrn Lewen unsere Region so besonders? Zum Beispiel die Antikenfestspiele. Ein Festspielkonzert trägt den Namen "Römisches Trier - italienische Nacht". Trier wird auf der Internetseite der Festspiele auch als "alte Römerstadt" bezeichnet. Herr Lewen hebt aber auch "Die Straße der Römer", das "Römerschiff" und die "römischen Kelter" hervor.

Mir stechen hier immer wieder die Worte "Römer" und "römisch" ins Auge. Was also macht offensichtlich die Moselregion aus? Die Römer! So stellt es zumindest Herr Lewen meiner Auffassung nach dar. Was mich dann allerdings sehr stutzig gemacht hat, war die Aussage, dass viele Moselorte ihr Gesicht verloren hätten - wegen römischer Baustile. Hier verwendet Herr Lewen aber lieber die Umschreibung der toskanischen Hausformen.

Auch ich und meine Familie haben ein Haus im "römischen Baustil" gebaut. Geplant wurde es von einem Architekten, der von der Geschichte der Römer - und auch von der Geschichte Triers - begeistert war. Denn auch die römischen Denkmäler unserer Moselregion waren Inspiration für den Entwurf des Hauses. Es erinnert an solche Bauwerke, auf die Herr Lewen doch offensichtlich sehr stolz ist. Ich bin mir sicher, dass Osann durch unser Haus nicht sein Gesicht verloren hat - ebenso wenig die vielen anderen Orte, in denen mediterran gebaut wurde. Ich finde es wirklich sehr schade und auch anmaßend, dass ausgerechnet ein Kultur-Manager einen Baustil ablehnt, der eigentlich für die Moselregion wie geschaffen ist.

Christine Müller

Osann-Monzel

Kultur

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