Rösser zum K(n)utschen

Am ersten Fahr- und Kutschentreffen des Pferdesportvereins Bernkastel-Kues haben sich 13 Pferdekutschen-Gespanne beteiligt. Vor allem deren Tour durch die Weinberge bot ein beeindruckendes Schauspiel.

Bernkastel-Kues. Ein seltenes Bild bot sich am Wochenende auf dem Kueser Plateau: Auf Einladung des Pferdesportvereins (PSV) Bernkastel-Kues kamen dort 13 Pferdekutschengespanne zum ersten Fahr- und Kutschentreffen in Bernkastel-Kues zusammen.

Nach einem Schaufahren brachen Ross und Reisende zu einem Ausflug durch die Weinberge auf. Zuvor gab es bei einem Parcours auf dem Reitplatz ein einmaliges Szenario zu sehen - bestimmt von den unterschiedlichen Kutschen und dem Temperament der meist gemächlich antrabenden Warmblüter. Bei den Ein- und Zweispännern wechselten Friesen-Gespanne ab mit Tinka-Gespannen.

Außerdem gingen neben einem von Pferden mit Glöckchen gezogenen Landauer auch Marathon- oder Freizeitkutschen an den Start - in aller Regel ausgestattet mit Scheibenbremsen und Federung.

Sinn und Zweck der Premiere war allerdings weniger die Optik als vielmehr das Demonstrieren der Geschicklichkeit der Tiere. Vor allem sollten die Gelassenheit und der Fleiß der Pferde vor Augen geführt werden - aber auch ihr Vertrauen in den Fahrer.

Ein entscheidender Aspekt war zudem der Spaß. Ansonsten hätten sich wohl kaum 13 Gespanne auf den Weg gemacht nach Bernkastel-Kues. Mit dabei waren allein drei aus Hoppstädten-Weiersbach sowie Gespanne aus Moselorten von Lösnich bis Neumagen-Dhron, aus Bitburg, Bausendorf und Damflos. Dabei ist für eine solche Exkursion schon einiges in Kauf zu nehmen. Denn anders als bei einem Turnier war nicht nur der Transport der Tiere zu gewährleisten, sondern auch der der Kutschen: Sie wurden meist von einem zweiten Fahrer hergebracht.

Zuschauer Georg Sauer kann sich noch gut daran erinnern, dass Gespannprüfungen vor Jahrzehnten noch gang und gäbe waren bei Turnieren. Seit etwa 15 Jahren boome das nun wieder ein bisschen, berichtet der Tierarzt mit Freude. Auch der Brauneberger Heinz Thees genoss mit seiner Frau das Schauspiel: "Ich find' das eine gute Idee. Wir haben ja genug Hobbyleute hier."

Die Premiere in Bernkastel-Kues hat nach Auskunft des PSV-Vorsitzenden Lothar Geigenmüller der Monzelfelder Engelbert Lausberg angeregt, der selbst Kutschenfahrer sei. Nachdem anfangs überlegt worden war, das Angebot ins Sommerturnier einzubinden, sei nun die Entscheidung für einen Kutschentag gefallen: Das passe einfach in die Region, begründet Geigenmüller. Außerdem sei "Kutschenfahren was Schönes" und die Teilnehmer könnten auch Prüfungen ablegen: "Das könnten wir bei einem Turnier ja gar nicht leisten." Was den Verein in seinem Engagement ermutige, sei die Unterstützung von Stadt und Touristikbüro, sagt er über die gute Zusammenarbeit.

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