Rollstühle und andere Wohltaten

Die "Bernkasteler Möhnen" feiern gerne. Aber sie schauen auch auf den Nächsten. Der Erlös ihrer Aktionen am "Festen Donnerstag" kommt hilfsbedürftigen alten Menschen zugute.

 Die Möhnen überreichen Altenheim-Leiter Ralf Juchem sechs Rollstühle. Mit dabei ist auch schon die einen Monat alte, zukünftige Möhne Clara Andres (auf dem Arm ihrer Mutter), Enkelin von Obermöhne Christa Stein (Dritte von rechts). TV-Foto: Clemens Beckmann

Die Möhnen überreichen Altenheim-Leiter Ralf Juchem sechs Rollstühle. Mit dabei ist auch schon die einen Monat alte, zukünftige Möhne Clara Andres (auf dem Arm ihrer Mutter), Enkelin von Obermöhne Christa Stein (Dritte von rechts). TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. (cb) Der "Fette Donnerstag" ist der höchste Feiertag der Möhnen. Die 20 "Bernkasteler Möhnen" huldigen diesem Tag natürlich auch und lassen es sich gut gehen.

Aber sie tun auch etwas für die Mitmenschen. Seit der Gründung im Jahr 1977 spenden sie den Erlös dieses Tages für soziale Zwecke. Und wie kommen sie an Geld? Sie halten zum Beispiel an den Brückenköpfen Verkehrsteilnehmer an, erbeten einen kleinen Wegezoll und kleben dafür ein kleines Herzchen auf die Windschutzscheibe. Außerdem verkaufen sie auf dem Marktplatz von den Köchen des Altenheims zubereitete Erbsensuppe und Getränke.

Wie viel Geld dabei zusammenkommt, geben die Möhnen nicht preis. Aber der dafür über die Jahre erzielte Gegenwert kann sich sehen lassen: spezielle Matratzen, Rollstühle, Toilettenstühle, Sauerstoffgeräte und, und… "Sachspenden sind sinnvoller als Geld", erläutert Obermöhne Christa Stein. Adressat ist seit Anfang der 1980er-Jahre das Altenpflege-Zentrum St. Nikolaus. Von dem Erlös der Sammelaktion in diesem und im vergangenen Jahr schafften die Möhnen sechs Rollstühle und zwei Toiletten-stühle an.

"Die Heimleitung sagt, was gebraucht wird", erläutert Obermöhne Christa Stein die pragmatische Vorgehensweise.

Das Pflegeheim ist froh über solche Spenden. Wer zuhause gepflegt werde, bekomme bei Bedarf beispielsweise einen Rollstuhl über die Krankenkasse finanziert, erläutert Ralf Juchem, Leiter des Pflegeheims. Wer im Altenheim lebe, komme nicht automatisch in diesen Genuss. "Da sagen die Kassen, das sei die Sache des Altenheims."

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