Rote Frucht hat großes Potenzial

Mosel - das ist Wein, das ist der Riesling. Wenn es nach den Machern der "Dachmarke Mosel" geht, soll langfristig aber auch der "Rote Weinbergspfirsich" für die Mosel stehen - ähnlich wie die Marille für die Wachau in Österreich. Der Rote Weinbergs-pfirsich soll ein weiteres unverwechselbares Zeichen regionaler Identität werden.

Bernkastel-Kues/Brauneberg/Cochem. (sim) Hilde Conrad, Chefin des Landhotels Brauneberger Hof, ist ganz begeistert von der pelzigen Frucht. Der Rote Weinbergspfirsich spielt schon seit vielen Jahren in ihrem Haus eine wichtige Rolle.

Die Küche zaubert aus der roten Frucht leckere Desserts wie Pfirsich-Parfait, Pfirsich-Sorbet; die Hotelgäste können sich zum Frühstück Pfirsich-Marmelade aufs Brötchen streichen, am Nachmittag ein leckeres Stück Pfirsich-Torte genießen und ein ausgiebiges Essen mit einem Pfirsich-Likör oder einem edlen Pfirsich-Brand abschließen.

"Die Produkte, die wir mit dem Roten Weinbergspfirsich herstellen, kommen bei unseren Gästen sehr gut an. Man kann sie auch nirgends kaufen", sagt Hilde Conrad. Mehrere Zentner Weinbergspfirsiche werden während der Saison in dem Brauneberger Restaurant verarbeitet. Das ist viel Arbeit, denn die pelzige Haut lässt sich nur schwer abziehen. Aber der Aufwand lohnt sich. Die Initiatoren der Dachmarke Mosel sehen solche Bemühungen gerne. Sie wollen, dass die rote Frucht, die an der Mosel gut gedeiht, zu einem Markenzeichen für die Region wird.

Geernteter Pfirsich muss Spitzenqualität haben



Betraut mit dieser Zielsetzung ist innerhalb der Regionalinitiative Mosel das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in Bernkastel-Kues. Klaus Reitz und Martina Engelmann-Hermen vom DLR treiben das Projekt voran. Das Entscheidende: Der Rote Weinbergspfirsich soll nicht "um jeden Preis" erzeugt werden, vielmehr muss eine hohe Qualität beachtet werden. Deshalb werden Qualitätskriterien entwickelt, damit die Produkte dem Qualitätsanspruch der Dachmarke Mosel gerecht werden.

Vor allem geht es darum, dass das Ausgangsprodukt, also der geerntete Pfirsich, eine Spitzenqualität aufweist. Vom Standort über Anbauweise, Düngung, Pflege bis zum Pflanzenschutz werden Standards definiert.

Die Terrassenmosel mit den Landkreisen Cochem-Zell und Mayen-Koblenz hat bereits seit knapp zehn Jahren Erfahrung mit dem Anbau und der Vermarktung des Roten Weinbergspfirsichs. Dort dominiert in zahlreichen Lagen im Frühling die Farbe Rosa, wenn mehrere Tausend Bäumchen des Roten Weinbergs-pfirsichs blühen.

Das Land hat das Pilotprojekt an der Terrassenmosel mit 150 000 Euro gefördert. Jetzt soll die ganze Mosel in den "rosaroten Genuss" kommen, auch mit europäischen Fördermitteln.

Der Rote Weinbergspfirsich ist Teil des vom Land aufgelegten Programms Agrar-Umwelt-Landschaft (PAULa). Informationen zum Projekt Roter Weinbergspfirsich gibt das DLR Mosel, Telefon 06531/956156 (Martina Engelmann-Hermen) und Telefon 06531/956136 (Klaus Reitz). EXTRA Am Samstag, 4. April, findet von 9.30 Uhr bis etwa 16.30 Uhr auf der Reichsburg in Cochem das zweite Symposium Roter Mosel-Weinbergspfirsich statt. Veranstalter ist die Regionalinitiative Mosel. Da die Plätze begrenzt sind, bitten die Veranstalter, sich telefonisch beim DLR Mosel in Bernkastel-Kues unter der Rufnummer 06531/9560 oder per E-Mail unter DLRMosel@ dlr.rlp.de anzumelden.

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