Auslese Rotwein on the rocks

Auch im Sommer kann man Rotwein trinken, findet TV-Redakteur Hans-Peter Linz

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Das scheint nun doch ein heißer Sommer zu werden –die vergangenen Tage haben uns schon einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie heiß es erst im Juli und August werden könnte.  Da stellen sich für den Weingenießer einige Fragen: Kann man bei den Temperaturen überhaupt noch Rotwein trinken? Wie kühlt man den Wein möglichst schnell ab? Und: Sind Eiswürfel im Wein erlaubt? Klar ist, dass schwere, wuchtige Rotweine bei 30 Grad Celsius im Schatten eher nicht zu empfehlen sind – genauso wenig wie ein torfiger Scotch aus den Highlands. Aber es gibt ja auch leichte Rotweine, in Deutschland zum Beispiel den Dornfelder, dessen Aroma häufig von  dunkelroten Beerensorten geprägt ist. Auch der Valpolicella aus Italien  ist im Sommer beliebt und eignet sich als fruchtiger Begleiter. Aus Frankreich ist natürlich auch ein Klassiker, der Beaujolais, an dieser Stelle zu nennen.  Was die Temperatur betrifft, so gilt beim Rotwein in der Regel eine Trinktemperatur von zirka 18 Grad. Also muss man ihn genauso wie den Weißwein herunterkühlen. Ein Eiskübel mit kaltem Wasser oder auch – wenn es schnell gehen soll – Kühlpads sind dafür gute Helfer. Die Pads einfach mit einem Geschirrtuch um die Flasche wickeln und warten, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Wenn das alles nicht möglich ist, dann kommen wir   zum Reizthema: Darf man den Wein mit Eiswürfeln kühlen? Klar, beim Kenner rollen sich allein beim Gedanken daran die Fußnägel nach oben: Der Wein verwässert und verliert sein Aroma. Deshalb ein absolutes No Go. Wirklich? Dazu folgendes Urlaubserlebnis, vor ein paar Jahren in Bibbona in der Toskana: Wir sind an jenem  schwülen Sommerabend in die Dorfpizzeria gegangen und haben dazu Wasser und den Haus-Rotwein bestellt. Und wie wurde er serviert? Krachkalt aus dem Kühlschrank. Manche Gäste hatten sich sogar tatsächlich Eiswürfel dazu bestellt. Geschmeckt hat er trotzdem.