Rowdys "mähen" Bäume um

PIESPORT. In Piesport treiben ein oder mehrere Geländewagen-Rowdys ihr Unwesen. Seit Mai fahren sie auf dem "Rivenicher Berg" mutwillig Bäume kaputt – und das offensichtlich auch ohne Rücksicht auf Schäden am eigenen Fahrzeug.

Die Fahrspuren sind von weitem zu erkennen. Kreuz und quer ziehen sie sich durch nicht umzäunte Obstbaumwiesen. Was für den Eigentümer ja schon Schaden genug wäre. Doch damit allein geben sich der oder die Geländewagen-Rowdys nicht zufrieden. Wenn sie, wohl vorwiegend des Nachts, durch das Gelände pesen, haben sie es vor allem auf die Bäume selbst abgesehen. Ohne Rücksicht auf das eigene Fahrzeug mähen sie die teils noch jungen, teils aber schon etwas dickeren, Stämme regelrecht um. Und zwar so aggressiv, dass sie sich selbst von den neuerdings zum Schutz der Bäumchen eingeschlagenen dicken Rundeisen nicht abschrecken lassen. Nach den ersten Attacken - seit Mai waren es bisher vier - hatte Förster Oliver Maximini noch eine gezielte Aktion vermutet. Denn anfangs waren ausschließlich Bäume auf Gemeindeeigentum kaputt gefahren worden. Doch mittlerweile wurden auch Bestände eines Winzers heimgesucht. Und das gleich zweimal innerhalb weniger Tage. Die Handschrift sei jedoch die gleiche: "Die Bäume werden mit Schwung auf die Schippe genommen und umgefahren." Insgesamt seien auf diese Weise bisher an die 40 Bäume "abgefahren" worden. Bei seinem Eintreffen findet Maximini folglich immer nur flach auf dem Boden liegende Stämme vor. Dabei hätten die vor drei Jahren gepflanzten Bäume nun allmählich die ersten Früchte getragen, bedauert er. Jagdpächter Jörg Karsten hat daher Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Vor allem aber will er dem Treiben auf dem "Rivenicher Berg", etwas oberhalb des Drachfliegerplatzes, mit einer Belohnung ein Ende bereiten. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat er 2000 Euro ausgesetzt. "Der Schaden ist beträchtlich", begründet Karsten die hohe Summe. Aber vielleicht führe diese ja vor Augen, was da, wenn auch möglicherweise alkoholisiert, angerichtet wird. Auf jeden Fall dürften Kosten- und Pflegeaufwand höher sein als die ausgesetzte Belohnung. Abgesehen vom erkennbaren Schaden kann er sich aber auch nicht vorstellen, dass die Fahrzeuge des oder der Rowdys das schadlos überstanden haben. Immerhin seien die eingeschlagenen Rundeisen nicht nur umgefahren, sondern krumm gefahren worden. Da müssten doch selbst bei einem geländegängigen Fahrzeug Unterboden oder Ölwanne etwas abbekommen. Inzwischen hat sich die Polizei der Sache angenommen. Das grobstollige Reifenprofil deute auf einen Geländewagen hin, so die Inspektion Bernkastel-Kues. Hinsichtlich der Beweggründe tappt die Polizei noch im Dunkeln. Möglich sei, dass sich jemand über irgendetwas geärgert habe, oder der Täter wisse vielleicht nur nichts mit seiner Freizeit anzufangen. Die Polizei sei jedoch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen (Telefon 06531/9527-0), was natürlich vertraulich behandelt werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort