Rund um den Kreisel

KRÖV. Vor kurzen wurde die Entscheidung über die Anbindung des Gewerbegebiets "Bei Petersbach" vom Ortsgemeinderat vertagt. Nun stand die Angelegenheit nochmals auf der Tagesordnung.

Normalerweise gab es bisher bei Investitionen in Höhe von 40 000 Euro im Gemeinderat Kröv kaum Auseinandersetzungen. Doch diesmal kam es im Rat zu heftigen Wortgefechten um die Anbindung des Neubaugebietes an den Kreisel an der L 58 und K 63. Ging es doch um den Zuschuss der Gemeinde für die Anbindung des Baugebiets "Bei Petersbach" an den Kreisel (der TV berichtete). Diese neue Anbindung ist für die Baustelle der Lebensmittelkette Norma erforderlich. Nach Verhandlungen mit dem Investor, dem diese Anbindung übertragen wird, soll die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von zwei Drittel der tatsächlichen Kosten, maximal 40 000 Euro, übernehmen. In einer vorangegangenen Ratssitzung Anfang April war eine Mehrheit für diesen Gemeindezuschuss quer durch alle Parteien nicht zu erzielen. Damals sollte vor allen Dingen die finanzielle Machbarkeit mit der Kommunalaufsicht geklärt werden. Deshalb stand dieser Tagesordnungspunkt jetzt nochmals zur Beratung an. Zunächst informierte Ortsbürgermeister Elmar Trossen den Gemeinderat über den derzeitigen den Stand in der Sache: Die Kommunalaufsicht steht einer Zuschussgewährung durch die Gemeinde nicht im Weg. Bei dem Tagesordnungspunkt ist es nach wie vor im Rat unstrittig, dass die Gemeinde dem Investor den Gemeindeanteil von zehn Prozent des Erschließungsaufwands übernimmt. Dafür übernimmt der Investor die Erschließung der Gemeindestraße "In der Weierwies".Anbindung an Kreisel strittig

Strittig blieben die zusätzlichen Kosten der Gemeinde in Höhe von 40 000 Euro als Zuschuss für die dem Investor übertragene Anbindung an den Kreisel. Ratsmitglied Rüdiger Löwen (FDP) sprach sich, wie auch im April, gegen einen Zuschuss der Gemeinde aus, weil nach seiner Auffassung die Gemeinde Kröv eine derartige Ausgabe aus finanziellen Gründen nicht leisten kann. Außerdem sei eine einstreifige Zufahrt vom Kreisel ins Gemeindegebiet völlig unzureichend. Demgegenüber sprach sich Ratsmitglied Eugen Klein für einen Zuschuss der Gemeinde aus. Er sieht einen Vorteil für die Anlieger bei einer endgültigen Erschließung. Diese könnten dann für die Anbindung zum Kreisel nicht mehr veranlagt werden. Der Zweite Beigeordnete Günter Müllers stellte die Frage: "Können wir uns das noch leisten?" Bürgermeister Otto Maria Bastgen beantwortete diese Frage mit dem Hinweis auf die verschiedenen Investitionen der vergangenen Jahre wie Weinbrunnenhalle, Freibad, Jugendzentrum, die trotz schwieriger Finanzlage realisiert worden seien. "Wenn die Gemeinde Kröv hier nicht investiert hätte, hätte sie alternativ ein Schild mit der Aufschrift "schuldenfreie Gemeinde" anbringen können, sagte der Bürgermeister. Die Ratssmitglieder Ernst-Josef und Desiree Beth sprachen sich anschließend für die Gewährung des Zuschusses aus, da dies nach ihrer Auffassung eine sinnvolle Investition für die Zukunft darstelle und vor allen Dingen Arbeitsplätze schaffe. Überdies sei die Mehrheit des Rats der Meinung, dass das Gewerbegebiet mit der Anbindung an den Kreisel eine Aufwertung erfahre. Die Abstimmung über den Zuschuss an den Investor und die damit verbundene Anbindung an den Kreisel brachte letztlich mit neun zu zwei Stimmen ein klares Votum für die Investition.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort