Runderneuert vom Fundament bis zum Wetterhahn

Morbach · Nach zwei Jahren Bauzeit ist das Gerüst an dem Kirchturm der Morbacher St. Anna-Kirche abgebaut worden. In dieser Zeit hat der Turm eine umfangreiche Sanierung erhalten. Die Kosten betragen eine halbe Million Euro.

 Der Turm der St. Anna-Kirche ist saniert. TV-Foto: CHristoph Strouvelle

Der Turm der St. Anna-Kirche ist saniert. TV-Foto: CHristoph Strouvelle

Morbach. Der Morbacher Kirchturm erstrahlt wieder in neuem Glanz. Rechtzeitig vor Ostern verschwindet das Gerüst, das seit dem Frühjahr 2011 den Kirchturm umgeben hat. Pfarrer Michael Jakob freut sich über das Ende der Bauarbeiten.
"Jetzt können auch wieder alle Kircheneingänge benutzt werden", sagt er. Lediglich einige Kleinigkeiten wie das korrekte Einstellen der Kirchturmuhr müssen noch erledigt werden.
Feuchtigkeit im Mauerwerk


Sobald ein kleines Stück am Kirchendach wieder eingedeckt ist, soll auch das Gerüst, das sich an der Seite der Kirche zum Platz Pont-Sur-Yonne hin befindet, verschwinden. Das Gerüst wird benötigt, damit die Bauarbeiter die Materialien über einen extra angelegten Gang im Dach der Kirche zum Kirchturm bringen konnten. Das sei aufgrund der Enge des Kirchturms nicht anders möglich gewesen, sagt Jakob.
Die umfangreiche Sanierung des 43 Meter hohen Kirchturms war notwendig geworden, weil Feuchtigkeit im Mauerwerk des Turms den Zement der Fugenfüllung angegriffen hatte. Zudem ist das Fundament des Turms mit acht Stahlbetonpfeilern, die sechs Meter in die Tiefe reichen, verstärkt worden. Außerdem ist das Dach des Turms neu eingedeckt worden. Auch der Holzstuhl, der die Kirchenglocken trägt, ist saniert worden.
Insgesamt habe die Sanierung eine halbe Million Euro gekostet, sagt Jakob. Zehn Prozent zahlt die Gemeinde Morbach. Den Rest teilen sich die Kirchengemeinde Morbach und das Bistum Trier. cst
Extra

Bei den Reparaturen am Kirchturm sind auch Schäden beseitigt worden, die während der französischen Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Im Hause Koppelkamm gegenüber der Kirche war bis 1949 die französische Gendarmerie untergebracht. Offenbar hatten die Gendarmen die Kugel und das aus Eisen geschmiedete Kreuz, die zusammen 2,60 Meter hoch sind, für Schießübungen missbraucht. Jedenfalls wurden bei der Sanierung Einschüsse festgestellt, sagt Pfarrer Michael Jakob. Jedoch sei dies nichts Ungewöhnliches, sagt der Pastor. Vielfach hätten Soldaten in der Vergangenheit Kirchtürme für ihre Schießübungen verwendet. cst

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