Russische Träume in Morbacher Kirche

Morbach · Der Schwarzmeer-Kosakenchor hat mit seinem Auftritt in der Morbacher Pfarrkirche Sankt Anna 400 Besucher in seinen Bann gezogen. Der elfköpfige Chor unter der Leitung von Peter Orloff hat sowohl liturgische Stücke als auch russische Volklieder vorgetragen.

 Die Sänger treten auch zu Soli nach vorne. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Sänger treten auch zu Soli nach vorne. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Ein Einblick in russische Liturgie, eine Nuance Steppenromantik und ein Hauch von Wolga - dafür sorgten die Schwarzmeer-Kosaken in der Morbacher Sankt-Anna-Kirche. Der elfköpfige Chor, dessen Mitglieder alle als Opernsänger ausgebildet sind, verzauberte die 400 Zuschauer mit vielen Stücken, angesagt von dem ehemaligen Schlagersänger und Liedschreiber Peter Orloff. Er leitet den Chor seit 18 Jahren und hat mit ihm seitdem rund 5000 Auftritte absolviert.
Im ersten Teil des zweistündigen Konzerts stimmten die Schwarzmeer-Kosaken Stücke aus der russischen Liturgie an. Abwechselnd traten die Sänger für ein Solo hervor, um scheinbar problemlos die Kirche mit ihren Bass- oder Tenorstimmen zu füllen. Die Zuschauer waren beeindruckt von den Leistungen der Chormitglieder und raunten voller Vorfreude, als Orloff Lieder wie Ave Maria von Franz Schubert ankündigte.
Nach der Pause unternahm der Chor mit traditionellen Weisen und Volksliedern eine romantische Reise von der Ukraine zum Baikalsee. Mal zart und leise, aber auch wieder laut und gewaltig klangen Stücke wie der Gefangenenchor aus Nabucco oder die Abendglocken durch die Morbacher Sankt-Anna-Kirche. Nach nahezu jedem Lied erhob sich das Publikum zu stehendem Applaus.
Chorleiter Orloff führte souverän durch das Konzert, das im zweiten Teil von einem Akkordeon begleitet wurde, und stellte seine Musiker immer wieder in den Vordergrund. Dabei war er es, auf den man im Publikum besonders achtete. Nur eine kurze Andeutung von ihm, und die Zuschauer begannen sofort, mitzuklatschen.
Zum Ende appellierte Orloff noch mal ans Gefühl. "Dass unser Konzert gewesen sein möge wie ein schöner Traum, das ist unser Wunsch", erklärte er den Zuhörern. Der Traum endete mit Kalinka und dem Lied "Guten Abend, gute Nacht". Der Abend lockte viele Zuschauer von weiter her nach Morbach. Winfried Hey aus Mörschied, der selbst in einem Chor singt, fand die Musik sehr gut: "Ich höre gerne russische Lieder." Auch Simone Rohde aus Idar-Oberstein war angetan von den Leistungen der Sänger: "Die Stimmen des Chors und der Solisten waren ganz groß." cst

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