Karneval ohne Prinzenpaar? Eigentlich undenkbar, aber dennoch heutzutage nicht unmöglich. In Enkirch weiß man auch ein Lied davon zu singen, wie schwierig es in manchen Jahren ist, närrische Regenten zu finden. Doch gestern Mittag verkündete Sitzungspräsident Friedhelm Conrad stolz: "Wir haben sogar zwei, ein Erwachsenen- und ein Kinderprinzenpaar. Pünktlich um 14.11 marschierte der Elferrat, begleitet von den Mädels der Funkengarde, über den Marktplatz an der Mosel zum Gemeindehaus. Dort nahm die blau-weiße Truppe Platz auf der großen Treppe. Im Hintergrund hatte sich der Fahnenträger der traditionsreichen KKG Enkirch 1884 postiert. Und dann hieß es zunächst Abschied nehmen von Dennis I., dem schnellen Schwimmer aus dem Bungert, und Julie I., der Sängerin vom Mühlenweg. "Wir haben gefeiert mit Rabatz, in Loosens Saal und auf dem Platz", riefen die beiden fröhlichen Kinder dem Volk zu. Auch das Erwachsenenprinzenpaar musste Abschied nehmen, obwohl "wir es gerne noch einmal gemacht hätten wie Prinzessin Silke bekannte. Und Prinz Markus freute sich: "Es war klasse mit euch." Die Narren waren in diesem Jahr besonders gefordert. Den größten Umzug aller Zeiten erlebten die Enkircher im Jahr 2004, dem großen Jubiläumsjahr der Enkircher KKG. Gespannt warteten gestern die Enkircher, die sich auf dem Määrdesmaad bereits mit Kaffee, Kuchen, heißen Würstchen und Glühwein gestärkt hatten, auf den Auftritt der neuen Prinzenpaare. "Kinder an die Macht", hieß es zunächst und Prinz Joshua I., der Keyboarder von Stars and Stripes, und Prinzessin Delia I., die Kriegerin von Starkenburg, traten ins Freie, um die Enkircher zu grüßen. Dann der spannende Moment: Wer ist das neue "große" Prinzenpaar? Beide wirken süß und frisch gebacken: Prinz Gerald I., der karnevalistische Bäcker von Brot und Brötchen, und Prinzessin Ramona I., das Sahnehäubchen aus der Kaffeestube. Beide haben Ja gesagt. Spätestens mit dem Auftritt des Holzmichels (Wolfgang Immich) wusste jeder: Die Narren regieren, es darf geschunkelt werden.