Saisonkräfte ausgenutzt? Anklage wegen Menschenraubs vom Tisch – Verfahren eingestellt

Wittlich · Das Amtsgericht Wittlich hat das Verfahren gegen den Chef und die Angestellte einer Kranzbinderei aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich eingestellt. Die beiden standen im Verdacht, zahlreiche Saisonarbeiter im Herbst 2012 ausgenutzt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Trier hatte sie angeklagt wegen Menschenraubs zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft, der Freiheitsberaubung und Betrugs. Der Vorwurf: sie sollen polnische Arbeiter mit falschen Verdienstversprechungen gelockt, die auf dem Hof eingesperrt und ihnen letztlich unter zwei Euro die Stunde gezahlt haben.

Im Prozess stellte sich aber heraus, dass im Akkord gearbeitet wurde und die Saisonarbeiter pro gebundenen Kranz entlohnt wurden. Die Abrechnungen waren korrekt. Es wurde offenbar auch keine falschen Versprechen vorher gegeben. Auch der Vorwurf, dass die Arbeiter eingesperrt gewesen sein sollen, bestätigte sich nicht. Es blieb allein ein möglicher Vorwurf einer Nötigung, die wegen geringer Schuld eingestellt wurde.

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