Salmrohr. Was machen Edelleute, Römer und Uniformierte aus Napoleonischen Zeiten auf der Salmrohrer Kirmes? Sie laden zur Zeitreise. Standesgemäß in historischen Gewändern stellte der Festausschuss jetzt als Überraschung das Programm für die 1000-Jahr-Feier(n) vor. 2008 startet mit einer Kracherveranstaltung, der Silvesterparty, zu der Salmrohrs größtes Büffett aufgetischt wird Die 350 Karten waren ruckzuck weg. Erste Neuigkeiten können dann beim Neujahrsempfang, 6. Januar, 18 Uhr, in der Bürgerhalle ausgetauscht werden. Dann laden alle Ortsvereine unter dem Motto "Musik" zum Konzertwochenende am 12. und 13. April. Dazu gibt es eine Tombola und einen Auftritt des Landespolizeiorchesters. Vom 1. bis 8. Juni folgt die Kulturwoche mit einer Ausstellung zur Ortsgeschichte, die nebst ihren Schauplätzen zum Abschluss dann gemeinsam erwandert wird. Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das historische Dorffest am 23. und 24. August. Dann wird nach lautem Kawumm der Neuerburger Böllerschützen, die ja auch die legendäre Säubrennerkirmes akustisch starten, die Zeitmaschine angeworfen. Im für den Verkehr gesperrten Ortskern tummeln sich Römer, Ritter, Markfrauen, Gaukler. Die Landwirtschaft um 1900 feiert Wiederauferstehung genauso wie die Postgeschichte anno dazumal. Zudem gibt es ein Keltensportfest, und kämpferische Wikinger haben sich schon angekündigt. Mehrmals am Tag gibt es Vorführungen. Die historischen Häuser, Höfe, Ställe und Scheunen Salmrohrs werden allesamt zu Bühnen, ob für die Schmiede, die Modenschau, die 60er-Jahre-Party. 18 Gruppen haben sich bereits für das Spektakel angemeldet. Vorbereitet wird auch die Aktion "dicke Eiche": Der Stamm des 400 Jahre altes Baums, der im Ort liegt, wird dann zum Sinnbild der "Geschichte zum Anfassen und Erleben", mit der der Festausschuss das Jahr 2008 zu einem Ereignis werden lassen will. Geschichte zum Nachlesen bietet dazu die Chronik, an der Willi Follmann arbeitet. Auch ein Logo fürs Jubiläumsjahr haben drei kreative Salmroher bereits entwickelt. Und am Ende steht wieder die St.-Martinskirmes vom 8. bis 9. November. Wer weiß, bestimmt bekommt der Heilige zu Pferd dann wieder Besuch von Edelleuten, Römern und womöglich auch Napoleon. Meinung Herz, Hand und Köpfchen Ehrensache für die Salmrohrer: Wenn ihr Ort schon 1000 Jahre wird, gibt es keine Kompromisse: Die Bürger des Ortes, die schon einige "legendäre" Veranstaltungen gemeinsam gemeistert haben, lassen sich nicht einladen, sondern sorgen selbst dafür, dass das Fest wirklich ein Jahrhundertereignis für Salmrohrer und Gäste wird. Das Programm spricht für sich. Man kann den Organisatoren glauben, dass alles "Hand und Fuß" haben wird, denn alle Netzwerke werden genutzt. Die Vereine lassen sich nicht zwei Mal bitten und machen mit, Bürger suchen nach Dokumenten und alten Fotos, wer etwas Besonderes kann, stellt seine Fähigkeiten zur Verfügung, die historischen Gruppen werden ihr Bestes geben und man merkt, dass bei der Programmgestaltung viel Herz, Hand und Köpfchen investiert wurden und weiter gefragt sein werden. Davon könnte sich manche Stadt ein Scheibchen abschneiden. Dass die Mühe lohnt, zeigt schon der Ansturm auf die Silvesterparty, ein guter "Rutsch" ins Jubiläumsjahr. s.suennen@volksfreund.de