Starkregen und Überschwemmungen Salmtal und 16 weitere Orte der VG Wittlich-Land treffen Vorsorge

Salmtal/Altrich/Eisenschmitt · Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser: In 13 Orten der VG Wittlich-Land hatte der Starkregen mit seinen Fluten Mitte Juli große Schäden angerichtet. Neben Salmtal arbeiten 16 weitere Orte an Vorsorgekonzepten.

 Große Schäden hat die Flut im Juli in einigen Gemeinden der VG-Wittlich-Land angerichtet, wie hier in Salmtal.

Große Schäden hat die Flut im Juli in einigen Gemeinden der VG-Wittlich-Land angerichtet, wie hier in Salmtal.

Foto: TV/Christian Altmayer

Innerhalb kürzester Zeit prasselten bei der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli große Wassermassen pro Quadratmeter nieder, verwandelten sich kleine Abflüsse und Bäche wie Lieser und Salm schnell in reißende Sturzfluten, die vielerorts große Schäden anrichteten: Bruch war ohne Strom, Dreis von der Außenwelt abgeschnitten. In Eisenschmitt verwüstete die Schlammbrühe Unternehmen wie die Kokosweberei und auch vor öffentlichen Einrichtungen wie der Kita Salmtal, der IGS sowie auch dem Feuerwehrgerätehaus in Salmtal machten die Fluten keinen Halt. In Landscheid-Niederkail waren 26 Häuser betroffen, drei davon sind unbewohnbar.

Nach dem Starkregen Mitte Juli mit Hochwasser in der Salm, Lieser und weiteren Bächen sind in der VG Wittlich-Land noch lange nicht alle Schäden behoben. Wie das Feuerwehrgerätehaus in Salmtal (unsere Zeitung berichtete) warten noch so einige Gebäude, die in der Flut große Schäden genommen haben, auf ihren Neubau oder eine Sanierung – und das auch in anderen Orten (unsere Zeitung berichtete) der Verbandsgemeinde.
Doch nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser und es gilt, Vorsorge zu treffen, damit die nächste Hochwasserkatastrophe die Pegel in den Ortschaften möglichst nicht mehr so hoch steigen lässt wie im Juli. Dafür hat der Verbandsgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung nun schon weitere Planungsmaßnahmen vergeben. Die Erstellung der Hochwasser-und Starkregenvorsorgekonzepte wurde in folgenden Ortsgemeinden beschlossen, die gebündelt als ein mittlerweile zweites Paket ausgeschrieben wurden: Altrich, Arenrath, Bettenfeld, Eisenschmitt, Hasborn, Meerfeld, Niederöfflingen, Niederscheidweiler und Salmtal. Für diese neun Orte soll nun ein beauftragtes Ingenieurbüro Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte erstellen. Die Angebotssumme betrug rund 141.000 Euro.

Das erste Paket, das gebündelt die Ortsgemeinden Bruch, Dreis, Großlittgen, Landscheid, Osann-Monzel, Platten und Sehlem betraf, wurde bereits im Sommer 2020 vergeben (unsere Zeitung berichtete). Denn das Thema Starkregen und Überschwemmungen beschäftigt viele Kommunen nicht erst seit letztem Sommer. Schließlich kam es in den vergangenen Jahren schon mehrfach zu extremen Unwetter- und Hochwasserereignissen. Deshalb wurde in der VG Wittlich-Land bereits im Juli 2020 ein Ingenieurbüro für knapp 100.000 Euro damit beauftragt, ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept zu erarbeiten – allerdings erst mal nur für die sieben Ortsgemeinden des „ersten Pakets“.

Noch früher dran war allerdings Landscheid. Denn die Ortsgemeinde hatte es in diesem Sommer nicht zum ersten Mal erwischt: Als extreme Unwetter im Juni 2018 den Eifelkreis und dabei insbesondere Dudeldorf unter Wasser setzten (unsere Zeitung berichtete), trat auch der Kailbach in Landscheid über seine Ufer (unsere Zeitung berichtete). Damals, in der Nacht auf Sonntag, 10. Juni, verwandelte sich der Kailbach in einen Sturzbach. Der Pegel des ansonsten harmlosen Gewässers stieg um mehrere Meter, überflutete zwei Straßen und insgesamt mehr als zehn Häuser in Niederkail mit einer „schokoladenbraunen Brühe“, wie es ein Anwohner ehemals nannte (unsere Zeitung berichtete).

Zum Thema Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz haben in einigen Orten wie Landscheid, da der Ort mit der Beauftragung eines Vorsorgekonzeptes früher dran war, mittlerweile die ersten Auftakt­veranstaltungen und Ortsbesichtigungen stattgefunden. Im nächsten Schritt folgen dort Bürgerbeteiligungen.

Das heißt: Bisher sind aus dem Stark­regenkonzepten noch keine konkreten Maßnahmen, die fachtechnisch empfohlen wurden, umgesetzt worden. Die in diesem Jahr entstandenen Schäden werden jedoch mit in die Planung zur Vorsorge aufgenommen und mit eingearbeitet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort