Baustoffpreise explodieren Sanierung des Salmtalstadions droht Verzögerung

Salmtal · Mit der Sanierung des Salmtalstadions plant die Verbandsgemeinde Wittlich-Land eine massive Investition in Sport und Freizeit. Doch die Preisexplosion bei Baustoffen könnte das Projekt verzögern.

Salmtalstadion Sanierung droht Verzögerung wegen Baustoffpreise
Foto: Christina Bents

(cmo) Wenn aus ursprünglich geplanten Kosten in Höhe von 800.000 Euro eine Million wird, muss sich nicht unbedingt jemand verrechnet oder schlecht kalkuliert haben. Nach der Coronakrise hat der Krieg gegen die Ukraine bei den Baustoffen zu einer weiteren Preisexplosion geführt. Deshalb musste die Verbandsgemeinde Witltich-Land ihre Kostenkalkulation für die Sanierung und Aufwertung des Salmtalstadions deutlich nach oben korrigieren.

Lieferengpässe und Preissteigerungen auf dem Bau

„Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der verhängten Sanktionen gegen Russland sind die Preise vieler Baustoffe, unter anderem für Stahl, Aluminium, Kupfer, Zementprodukte und Holz, extrem angestiegen“, ist auf der Internetseite der Handwerkskammer Trier zu diesem Thema zu lesen. Teilweise gebe es auch Lieferschwierigkeiten bis hin zu Lieferstopps. Hinzu kommen die gestiegenen Kosten für Energie und Kraftstoffe.

Die Kostensteigerung bei den Sanierungsplänen für das Salmtalstadion sei vor allem den allgemeinen Preissteigerungen bei den Erdbauarbeiten sowie den stark gestiegenen Materialpreisen im Bausektor geschuldet, erklärt auch das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro.

Von all diesen dramatischen Preiserhöhungen im Bausektor ahnte zu Beginn der Planungen in Salmtal Anfang 2020 noch niemand etwas. Doch die Entwicklung bereitet dem Verbandsgemeinderat mittlerweile Sorge. Bürgermeister Manuel Follmann fragte auf der jüngsten Ratssitzung in Dreis ins Plenum: „Ist das jetzt der richtige Zeitpunkt zur Ausschreibung?“ Wie Follmann sagt, sei die Verbandsgemeinde bei der Ausschreibung der Baumaßnahmen zeitlich etwas flexibel. Durch eine Verschiebung könnte, so Follman, zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise günstiger gebaut werden. Somit könnte die Verbandsgemeinde das Projekt zurückstellen und auf sinkende Preise am Bau hoffen. Beschlossene Sache ist das jedoch noch nicht. Wie Follmann erklärt, bereite das Planungsbüro nun zunächst die Ausschreibung vor. Über den Zeitpunkt der Ausschreibung werde dann der vom Verbandsgmeinderat beauftragte Haupt- und Finanzausschuss entscheiden. Doch auch bei der Zurückstellung der Ausschreibung gebe es Fristen zu wahren, sagt Follmann: „Wir können das nicht beliebig hinauszögern, sonst verlieren wir unseren Anspruch auf Fördergeld.“ Bezüglich des Ausschreiungszeitpunkts halte man aber auch noch Rücksprache mit dem Land. Doch im Gegensatz zum Landkreis sei das Land nicht bereit, seinen Förderbeitrag aufzustocken. An der Preissteigerung, die auf die Verbandsgemeinde bei der Umsetzug des Projekt zukommt, will sich das Land demnach nicht beteiligen. „Und das ist ein Problem“, sagt Follmann. „Die Baukosten für die Kommunen steigen, aber die Landesförderung, die auf Kostenrichtwerten basiert, steigt nicht. Damit wächst der Kostenanteil der Kommunen.“ Darüber sei er bereits mit dem Gemeinde- und Städtebund im Gespräch, so Follmann.

Wegen der Mehrkosten hatte der Kreisausschuss beschlossen, dass sich der Landkreis Bernkastel-Wittlich mit mehr als der im Januar beschlossenen Förderung an dem Projekt beteiligt (wir berichteten). Zu Beginn des Jahres hatte der Kreis zugestimmt, sich neben der zehnprozentigen Zuweisung nach dem Sportförderprogramm mit 250.000 Euro zu beteiligen. Denn der Kreis ist in Salmtal Träger der benachbarten Integrierten Gesamtschule und müsste für die Errichtung einer Schulsportanlage mindestens eine Summe in dieser Größenordnung aufbringen, denn zum Beispiel die Leichtathletik-Anlagen befinden sich derzeit in einem nicht akzeptablen Zustand. Da die weitere Preisentwicklung bis zur Ausschreibung der Arbeiten, die ab Herbst erfolgen könnte, nicht absehbar ist, beschloss der Kreisausschuss eine Kostenbeteiligung in Höhe von 50 Prozent der nicht durch Zuwendungen gedeckten Kosten. Damit beteiligt sich zumindest der Landkreis an der Kostensteigerung.

Sanierung

Das Salmtalstadion soll nach der Sanierung für die Allgemeinheit attraktiver gemacht werden. Geplant sind unter anderem der Einbau von Outdoor-Fitnessgeräten und Einbauten für den Schul- und Breitensport. Damit das Stadion künftig für alle von außen zugänglich wird, sollen Drehkreuze angebracht werden. Die Laufbahnen sollen bei diesem Projekt auch saniert werden.

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