Salz wird diesmal früher nachgeordert

Die Lager im Kreis Bernkastel-Wittlich sind mit Streugut gefüllt, die LKW für den Winterdienst vorbereitet. Um Engpässe bei der Lieferung von Streusalz wie im vergangenen Winter zu vermeiden, wird diesmal früher nachbestellt.

 Der letzte Check am Streufahrzeug: Klaus Walerius von der Autobahn-Straßenmeisterei überprüft die Funktion des Streutellers an seinem Fahrzeug. TV-Foto: Klaus Kimmling

Der letzte Check am Streufahrzeug: Klaus Walerius von der Autobahn-Straßenmeisterei überprüft die Funktion des Streutellers an seinem Fahrzeug. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Wittlich. Für diese Woche ist der erste Schnee des Jahres in der Region vorhergesagt. Für die meisten Autofahrer keine schönen Aussichten. Damit sie trotz Eis und Schnee ihre Ziele ansteuern können, sorgen die Winterdienste der verschiedenen Straßenmeistereien für freie Fahrbahnen. Mit mehreren Tausend Tonnen Salz.

Ralf Schmitz von der Masterstraßenmeisterei (MSM) in Wittlich meldet volle Lager. In Manderscheid liegen 2250 Tonnen Salz, in Wittlich 1800 und in Bernkastel-Kues 1600 Tonnen bereit, um die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Eifel, Mosel und Hunsrück abzustreuen. Macht zusammen 5650 Tonnen. Im vergangenen Winter hat die MSM Wittlich 9300 Tonnen verbraucht.

In diesem Jahr soll bereits nach einem Verbrauch von 20 Prozent der Vorräte Streugut nachgeordert werden, damit Engpässe wie im vergangenen Winter vermieden werden, sagt Schmitz. Ende Januar hatte Salzmangel dazu geführt, dass nur noch die Hauptverkehrsachsen, also Autobahnen, stark befahrene Bundesstraßen, Gefahrstellen sowie Strecken zu Krankenhäusern, Feuerwachen und Polizeistationen gestreut wurden. Auf Nebenstrecken und in Ortsdurchfahrten wurde hingegen fast nur noch geräumt.

Die Straßen werden nach ihrer Priorität gestreut. Dabei spielen laut Schmitz die Verkehrsbelastung sowie das Gefahrenpotenzial eine Rolle. Die 24 Fahrzeuge im Bereich der Masterstraßenmeisterei Wittlich sind pro Tour drei Stunden unterwegs.

Die Straßen der VG Thalfang werden von der MSM Hermeskeil betreut, die sich laut ihrem Leiter Arnold Eiden mit 5500 Tonnen eingelagertem Streugut ebenfalls gut gerüstet sieht. Allerdings reicht diese Menge nur für einen milden Winter. Im Vorjahr hatten die Hermeskeiler 11 000 Tonnen gebraucht. "Das waren 3000 Tonnen mehr als normal", sagt Eiden.

1600 Tonnen Streusalz liegen in den Lagern der Wittlicher Autobahnmeisterei in Hasborn und Wittlich bereit. Leiter Winfried Valerius glaubt, damit für den bevorstehenden Winter gut gerüstet zu sein. Die Autobahn A 1 wird auf den 57 Kilometern zwischen Schweich und Gerolstein von Wittlich aus betreut. Fünf LKW wurden in der Kreisstadt auf ihren Winterdienst vorbereitet, die bei Bedarf rund um die Uhr ausrücken. Valerius empfiehlt den Autofahrern, die Streufahrzeuge nicht zu überholen, da in diesem Fall sofort ganz andere Straßenbedingungen herrschen. "Im vergangenen Winter sind mehrmals überholende Autos in die Streufahrzeuge gerutscht", sagt Valerius.

Die 70 Kilometer lange A 60 zwischen Wittlich und der belgischen Grenze wird von der Autobahnmeisterei in Prüm betreut. Die Prümer haben laut dem Leiter Herbert Klar 2000 Tonnen Streusalz eingelagert. Ob das ausreicht, hängt von der Strenge des Winters ab. Der vergangene war lang und streng. "Da haben wir 3500 Tonnen benötigt", sagt Klar. Sieben Fahrzeuge sollen die A 60 frei halten von Schnee und Eis.

Und wie sieht es bei den Gemeinden aus, die sich um die Innerortsstraßen kümmern? Zumindest in den höheren Lagen scheint man gerüstet zu sein. Sowohl Ursula Weins von der Verwaltung der VG Manderscheid als auch Reinhard Sonntag vom Bauhof der Gemeinde Morbach sagen unisono: "Wir sind gut vorbereitet, der Winter kann kommen."Wo das Salz herkommt

EXTRA

Wo das Salz herkommt Die Straßenmeistereien beziehen ihr Salz laut Verena Blümling vom Landesbetrieb Mobilität aus Salzbergwerken in Deutschland und Europa. Zum Teil werde aber auch auf Salzbergwerke außerhalb von Europa zurückgegriffen, beispielsweise marokkanische. Gestreut wird eine Mischung aus 70 Prozent Trockensalz sowie 30 Prozent einer Solemischung, bei der das Salz bereits in Wasser gelöst ist. Diese angefeuchtete Mischung taut laut Ralf Schmitz von der Masterstraßenmeisterei (MSM) in Wittlich glatte Stellen schneller auf und bleibt besser auf der Fahrbahn haften als Trockensalz. (cst)

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