Morbach. (urs) Heiße Rhythmen und ein kühler Wind passen nicht unbedingt zusammen. Doch bei der dritten Cocktailnacht des Gewerbe- und Verkehrsvereins Morbach hat das nicht schrecken können. Bei einem Gläschen Caipirinha oder Tequila Sunrise wird es ja schnell ein wenig wärmer. Außerdem hatte mittags kaum jemand damit gerechnet, an diesem Abend im Freien feiern zu können. Doch das Wetter ist wieder einmal mit den Morbachern, die nicht zum ersten Mal noch einmal davon gekommen sind. Ein wenig bibbern müssen aber die Mädels der Showtanzgruppe "Timbalando Brasil", die dem peu à peu eintrudelnden Publikum einheizen. Dass die Tänzerinnen zuvor in fast unsichtbare Strumpfhosen geschlüpft sind, nimmt ihnen wohl keiner übel. Zumal die Zaungäste selbst mollig eingepackt sind. Außerdem können sie sich jederzeit in den Geschäften aufwärmen und karibische Spezialitäten genießen. Die Bademodenschau von Sonja Nau lässt sich aber kaum einer entgehen. Und auch das 20er-Jahre-Schaufenster gleich nebenan erweist sich als Hingucker. Die lebenden Schaufensterfiguren um Modegeschäftsinhaberin Camilla Ertz sind zwar nicht karibisch gewandet, aber dafür schön flippig.Doch ansonsten ist in allen Gassen Karibik-Feeling angesagt. So wie vor Guido Roblings "e-mark", wo Gastronom Sam Siry den Barmixer macht. Dass das Wetter mitspielt, ist Robling klar: "Wie immer, wenn Morbach was macht." Er selbst steht voll und ganz hinter der Cocktailnacht. "Man darf nicht erwarten, dass hier heute große Geschäfte gemacht werden." Es gehe darum, "der Kundschaft etwas Außergewöhnliches zu bieten".Und das genießen Bummelnde jeden Alters. So wie Kevin Steinmetz, Florian Petry und Sebastian Knob, drei junge Männer aus Morbach. "Das ist doch cool", findet Kevin. Und Sebastian meint: "Schön, dass mal wieder 'ne Party in Morbach ist." Vor allem, weil sie nicht zu fahren brauchten, so Florian. Petra Stabe nimmt mit ihren Freundinnen aus dem Raum Simmern aber sogar eine längere Fahrt in Kauf: "Wir kommen gern nach Morbach und oft zum Einkaufen." "Ortskern leidet unter Discounter-Ansiedlung"

Für die Morbacherin Maria Huber ist der Cocktailnacht-Bummel sowieso selbstverständlich: "Ich geh' immer gucken", versichert sie. Die Geschäftsleute machten sich immer sehr viel Mühe. Schade nur, dass es so kühl sei: "Mit dem Wetter steht und fällt ja jede Veranstaltung." Schwiegertochter Judith bedauert, dass es mittlerweile so ein Event brauche, um die Menschen in den Ort zu locken. Ansonsten spiele sich nun alles am Ortsrand ab, kritisiert sie die Discounter-Ansiedlung: "Da leidet der Ortskern schon drunter."