Sanfte Kampfkunst

KRÖV. (red) Die Meistergradanwärter für den schwarzen Gürtel (Dan-Grad) Jürgen Hees, Gerd Molitor und Klaus-Jürgen Thull des Kröver Kampfkunstvereins in der Selbstverteidigungskampfkunst Jiu Jitsu haben sich der Prüfungskommission der Deutschen Jiu Jitsu Union/Rheinland-Pfalz gestellt. Diese hatte nach Kröv in die Grundschulturnhalle zur Landesprüfung eingeladen.

Die um 10 Uhr morgens beginnende Prüfung dauerte fast sechs Stunden. Es galt für die Prüflinge, ihre durch jahrelanges intensives wöchentliches Training erlangten Selbstverteidigungtechniken der Prüfungskommission zu demonstrieren. Im ersten Teil der Prüfung musste eine so genannte "Goshin Jitsu No Kata" mit einem Partner gezeigt werden. "Goshin Jitsu No Kata" wird eine Zeremonie genannt, in der von Altmeistern über Jahrzehnte weitergegebene Selbstverteidigungstechniken an den Kampfkunst-Nachwuchs weitergegeben werden und deren Ablauf festgelegt ist. Jürgen Hees konnte hierbei eindrucksvoll diese Kata in ihrer neuen, auf das Jiu Jitsu bezogenen Form darstellen, während Klaus-Jürgen Thull und Gerd Molitor diese Kata in ihrer ursprünglichen Form demonstrierten. Im zweiten Prüfungsteil ging es zunächst darum, die vielfältigen Grundtechniken des Jiu Jitsu, die aus Hebeltechniken, Schlag- und Tritttechniken gegen vitale Punkte am Körper, Wurf-, Würge-, Festlege- und Transportgriffe, Bodenkampftechniken sowie Abwehren gegen Schlag-, Stoß und Stichwaffen bestehen, zu zeigen. Im weiteren Prüfungsverlauf mussten diese vielfältigen Grundtechniken situtationsbedingt auf bestimmte Angriffe von einem oder mehreren Übungsangreifern umgesetzt werden. Hier galt es, auf bestimmte Angriffe mit verschiedenen Abwehrmöglichkeiten zu reagieren. Dabei konnte jeder Meistergradanwärter sein auf sich persönlich zugeschnittenes Jiu Jitsu bei der Abwehr zeigen. Jürgen Hees bestach hier eindrucksvoll durch seine Schlag-, Tritt- und Hebeltechniken, während Gerd Molitor sein spezifisch auf die Abwehr zugeschnittenes Jiu Jitsu mit eindrucksvollen Wurf- und Bodenkampftechniken darstellte. Klaus-Jürgen Thull konnte sein Jiu Jitsu mit speziellen Hebel- und Wurftechniken sowie Entwaffnungs-Techniken bei der Messer- und Stockabwehr vor der Prüfungskommission unter Beweis stellen. Hier zeigte sich wieder, dass das Jiu Jitsu als Selbstverteidungskunst aufgrund seiner technischen Vielfalt für jedermann etwas zur Abwehr aufweist und somit dem Einzelnen genügend Freiraum für seine individuellen Fertigkeit und seine Fähigkeiten an Selbstverteidungstechniken bietet. Nach dem fast sechsstündigen Prüfungsmarathon war die Prüfungskommission mit den Leistungen sehr zufrieden. Sie überreichte nach einstimmigem Votum allen Prüflingen die Meistergradurkunden und den neu erreichten schwarzen Gürtel. Auch die Vereinsmitglieder des Jiu Jitsu "Fusegi" Kröv gratulierten den neuen Dan-Trägern zur bestandenen Prüfung. Weitere Informationen über die waffenlose Selbstverteidigungs-kampfkunst Jiu Jitsu (sanfte Kunst der Kunstgriff), die von den japanischen Edelrittern, den Samurai, seit dem 16. Jahrhundert überliefert wurden, gibt es unter www.jiujitsu-fusegi.de.

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