Saubraten für den Neubau

Die Mainzer sind schuld. Daran, dass bei der nächsten Kirmes in Wittlich wieder Säue gebraten werden. Warum? Weil die Wittlicher Geld brauchen für das neue Rathaus. Denn nur ein neues Rathaus garantiert, dass die Städter nicht mit den Wittlich-Ländlern gemeinsame Sache machen müssen.

Das wäre nämlich eine Zumutung. Das sieht die Landesregierung bisher leider anders. Die glaubt, dass eine Verwaltung ausreicht. Und deshalb gibt es kein Landesgeld für einen neuen Verwaltungstempel in der Karrstraße. Nun sollen die Stadtwerke herhalten, die das Heim für die Stadtverwaltung bauen sollen. Und ich dachte immer, die Werke seien für Wasser, Abwasser und Konversion zuständig. Jetzt machen die noch einen auf Projektentwickler. Wie verzweifelt müssen angesichts dieser Idee Stadträte und Verwaltung sein? Dann doch lieber die Schweine-Nummer zur Finanzierung. Wie die funktioniert? Den zu zerlegenden Säuen werden die Ohren abgeschnitten. Und die werden anschließend der Kreisverwaltung als Wildsau-Ohren präsentiert. Dafür gibt es dann 20 Euro pro Stück. Macht bei 120 Säuen 2400 Euro. Damit lassen sich schon ein paar Sack Zement und eine Fuhre Steine kaufen. Bis zur Fertigstellung des Gebäudes in der Karrstraße dauert es dann ein Weilchen, weil das nächste Geld erst nach der 2010er Säubrennerkirmes kommt. Macht aber nichts. Denn dann fällt auch nicht so schnell und ersatzlos ein zentrumsnaher Parkplatz weg. Und das ist doch auch schon einmal etwas.

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