Saugute Schweine

Zur Scherl-Debatte äußert sich auch diese Leserin:

Schlimm, was über die Ansichten der beiden Vorstandsmitglieder des Freundes- und Förderkreises des Georg-Meistermann-Museums, zu dessen Mitgliedern ich auch gehöre, im TV zu lesen ist. Galeristin Bose und Bildhauer Waxweiler scheinen zu wissen, wer sich mit Georg Meistermann menschlich und künstlerisch messen darf: Doch nicht etwa ein Hanns Scherl, der "volkstümliche Kunst" für Provinzler fabriziert hat. Gut möglich, dass Meistermann sich für diese Diskussion schämen würde, war er sich doch nicht zu schade, für das Provinznest Wittlich zu arbeiten, mit Scherl befreundet zu sein und seine Werke neben dessen zu sehen, wie in der St.-Markus-Kirche. Wünschen wir dem Bildhauer Waxweiler, dass sein herrlicher "Doppelkopf" weiterhin im Wittlicher Stadtpark stehen bleiben darf, und dass seine Werke nach seinem Tod nicht als "volkstümlich und nur von so regionalem Rang" eingeschätzt werden, dass sie für eine Ausstellung im Museum seiner Heimatstadt Wittlich als nicht würdig angesehen werden. Frau Bose als der stellvertretenden Vorsitzenden des Meistermann-Freundeskreises würde es gut anstehen, wie in ihrer eigenen Galerie auch im Meistermann Museum die Freiheit der Kunst, den Geschmack und die Kunstauffassung anderer gelten lassen. Nicht jeder Mensch findet Gefallen an den oft schlüpfrigen Kunstwerken eines Alfred Hrdlicka und dessen Verhalten, der schon zweimal in der Galerie Bose ausstellen konnte. Darf das Wittlicher "Wahlvolk" wenigstens die Scherl- Schweine und die Munzlinger Schweine-Plakate behalten, denn die sind, wenn schon nicht gut, wenigstens saugut.Brigitte Petry, Wittlich SCHERL-debatte

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