Stadtbild Schandfleck in Morbach soll abgerissen werden
Morbach · Die Gemeinde ist seit kurzem im Eigentum der beiden Gebäude des ehemaligen Anwesens Bohr in der Bahnhofstraße.
Viele Jahre steht in Morbach das ehemalige Anwesen Bohr an der Ecke Hebegasse und Bahnhofstraße schon leer. Laut Aussagen von Nachbarn haben sich in dem Haus Marder und Ratten angesiedelt. Durch die verstaubten Fenster des Ladenlokals im linken Gebäude waren bis vor kurzem dahinmodernde Abfälle zu erkennen. Im Schaufenster des rechten Teils der Immobilie standen von Feuchtigkeit angegriffene Kartons des letzten Mieters, der bis 2006 dort ein Geschäft führte. Die unverputzte Giebelwand zur Hebegasse hin ist mit schwarzen Planen verhängt. Für viele Morbacher gilt das Anwesen in zentraler Lage als größter Schandfleck des Ortes.
Doch jetzt kommt Bewegung in eine mögliche Weiterentwicklung der beiden Häuser. Denn Bedienstete der Gemeinde Morbach haben die Schaufenster von innen mit undurchsichtiger Folie verklebt. „Wir sind im Eigentum der Immobilie und überlegen, wie es damit weitergeht“, sagt Bürgermeister Andreas Hackethal. Das Anwesen liegt im Bereich, für den die Kommune ein Stadtförderprogramm aufgelegt hat. Die zwei Gebäude zu erwerben sei ein „harter Kampf“ gewesen, sagt er. Auf der Immobilie seien viele Verfahren gelegen.
Der Bürgermeister führt nicht auf, welche das gewesen sind. 2014 waren Angehörige des 2012 verstorbenen Besitzers der Gebäude sowie ein Insolvenzverwalter mit dem Anwesen befasst, als der Volksfreund über herabfallende Platten von der Rückwand des Hauses und einer damit verbundenen Gesundheitsgefährdung von Nachbarn berichtet hatte.
Ziel ist es nach Aussage des Bürgermeisters, das Gebäude „niederzulegen“, also abzureißen und so weitere Perspektiven zu schaffen, um das Grundstück im Herzen von Morbach anders nutzen zu können. Der Abrisstermin sei jedoch noch nicht klar, wird aber für 2020 angestrebt. Warum dauert es so lange? Einerseits liegen die Genehmigungen noch nicht vor, sagt der Bürgermeister. Andererseits verfügten die Gebäude über massive Keller. Erst müsse geklärt werden, was bei einem Abriss mit den umstehenden Häusern und der dort entlanglaufenden Bahnhofstraße plus Bürgersteig passiert, sagt Hackethal.
