Schausteller freuen sich auf traditionsreiche Kirmes

Morbach · Sieben Schausteller feiern bei der heute beginnenden Morbacher Kirmes Jubiläum. Spitzenreiter unter ihnen ist Werner Weeber mit seinem Kinderkarussell, das sich schon vor 105 Jahren im Hunsrückort drehte. Für die Aussteller, aber auch für Ortsvorsteher Georg Schuh ist die Kirmes einzigartig.

 Ihre Autoscooter gehören zum Morbacher Fest rund um St. Anna wie die Lebkuchenherzen generell zur Kirmes: Inge Barth (vorne links), Ute Barth-Löw und Lisa Barth (hinten). TV-Foto: Christoph Strouvelle

Ihre Autoscooter gehören zum Morbacher Fest rund um St. Anna wie die Lebkuchenherzen generell zur Kirmes: Inge Barth (vorne links), Ute Barth-Löw und Lisa Barth (hinten). TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Rund um die Morbacher St.-Anna-Kirche laufen Kinder und rangieren Lastwagen. Auf den Parkplätzen wachsen Karusselle in leuchtenden Farben in die Höhe. Vereinsmitglieder treffen sich zum Standaufbau. Die Morbacher Kirmes wird am Wochenende wieder zahlreiche Besucher anlocken; jeweils rund 10 000 waren es in den vergangenen Jahren. Sie ist die größte Veranstaltung in der Einheitsgemeinde und mehr als 100 Jahre alt.
Der Erfolg hat laut Ortsvorsteher Georg Schuh seine Gründe: "Die Kombination von Schaustellern, Gastronomie und Vereinen im Ortszentrum ist einzigartig." Die Karussell- und Standbetreiber fühlten sich wie in einer großen Familie, weil sie in Morbach willkommen seien. Bei den Morbachern sei jedes Jahr eine Riesenvorfreude auf die Kirmes zu spüren.
Dies stellt auch Klaus Löw von Barth-Autoscooter fest. "Die Morbacher Kirmes ist das einzige Volksfest, bei dem die Kinder auf der Mauer sitzen und zuschauen, wie wir aufbauen. Das gibt es sonst nirgends." Doch nicht nur deshalb ist die Kirmes für Löw etwas Besonderes. Die Firma Barth feiert Jubiläum: Seit 75 Jahren kommt sie nach Morbach.
Genauso wie die Firma Bruch aus Andernach, die zu den bedeutendsten deutschen Schaustellerunternehmen gehört und wieder mit dem Breakdancer anreist. Für Firmenchefin Inge Bruch ist Morbach eine Erinnerung an ihre Kinderzeit. "Damals habe ich mit meinen Eltern in einem Wohnwagen in der Ortsmitte übernachtet", sagt sie. Noch heute ist die Unternehmerin mit Morbachern, die sie damals kennen lernte, befreundet. Auch wirtschaftlich lohnt sich das Wochenende für sie. Morbach steht für die Firma umsatzmäßig bei den mittelgroßen Veranstaltungen an der Spitze.
Für sieben Schausteller und Standbetreiber ist 2011 ein Jubiläumsjahr. Neben den Bruchs und der Firma Barth blicken Gisela und Werner Weeber aus Bad Kreuznach auf eine außergewöhnlich lange Tradition zurück. Ihr Kinderkarussell dreht sich seit 105 Jahren regelmäßig im Hunsrückort. Das erste Fahrgeschäft der Familie hat Großvater Wilhelm Clemens, ein Schmied und Musikliebhaber, zusammen mit einem Freund gebaut. Im oberen Geschoss fuhren Schiffe, im unteren warteten Pferde auf ihre Reiter. Eine Konzertorgel, die der Großvater mittels der beachtlichen Mitgift seiner Frau erstand, bildete den Grundstock des jungen Unternehmens. Heute drehen sich auf dem Karussell der Weebers Feuerwehrautos und Disney-Figuren, nach Morbach aber kommen sie immer noch.
Seit 70 Jahren gehören der Pfeilwurfstand von Kurt Franken und der Imbissstand von Elke Schutz zur Morbacher Kirmes. Seit 60 Jahren ist der Süßigkeitenstand von Vera Pfeil-Kukurrenda mit seinen Lebkuchenherzen dabei. Die Handballer des TV Morbach sind seit 30 Jahren auf der Kirmes vertreten.
Das Unterhaltungsprogramm ist laut Axel Schmidt vom Ordnungsamt nach dem bewährten Konzept zusammengestellt. Für die Feierlustigen fahren Samstag- und Montagnacht eigene Buslinien.

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