Schinderhannes-Schauspiel befasst sich erstmals mit Opfern

Hottenbach · Der Verein Kultur auf Feld und Flur (Kaff) mit Sitz in Hottenbach stellt am Freitag, 4. September, und Samstag, 5. September, 19 Uhr, seine erste Eigenproduktion "Unser aller Räuberhauptmann" vor. Johannes Bückler, bekannter als Schinderhannes und berühmtester Hunsrücker, wurde im Jahr 1803 mit 19 Gefolgsleuten in Mainz hingerichtet.

Am 13. August 1800 überfiel der Räuberhauptmann den in Hottenbach lebenden jüdischen Kaufmann Wolf Wiener und seine Familie und machte dabei große Beute: Drei mehrstöckige Häuser in Mainz hätte er damals dafür kaufen können. Das von Armin Peter Faust und Jörg Staiber verfasste Stück zeigt erstmals nicht nur die Täter-, sondern auch die Opferperspektive. Dabei wird deutlich, dass der Räuberhauptmann sich bewusst Juden als Opfer aussuchte, konnte er doch mit Duldung von Bevölkerung und Behörden rechnen.Regisseur Frank Gutjahr inszeniert an den historischen Originalschauplätzen rund um die Hottenbacher Kirche pralles und derbes Volkstheater mit ernstem Hintergrund. Als Schinderhannes ist Jascha Schütz zu sehen. red
Treff: 19 Uhr vor der Kaff-Kulturscheune. Das Theater dauert etwa 2 Stunden. Karten gibt es für 15 Euro bei Kontakt@KaffHottenbach.de.

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