Schirm auf und Schirm zu

WITTLICH. (ger) Als ob die Macher es geahnt hätten: Der Wittlicher Schirmsonntag machte seinem Namen alle Ehre. Durchwachsen war das Wetter und durchwachsen bis gut der Betrieb. Aber die neuen Schirme gingen weg wie warme Semmeln.

Brauchen wir einen Schirm oder brauchen wir keinen? Die Frage stellte sich in doppelter Hinsicht. Zum einen war der gestrige Sonntag stark bewölkt mit gelegentlichem Regen. Also Schirm auf, Schirm zu. Zum anderen war das Motto des verkaufsoffenen Sonntages in Wittlich "Schirmtag" passend gewählt. Als ob die Macher des Wittlicher Stadtmarketings und des Einzelhandels wussten, dass die Schirme heiß begehrt sind. Bereits in der ersten Stunde gingen 300 Schirme weg, so Karsten Mathar vom Stadtmarketing e.V. Er stand mit seinem Team auf dem Marktplatz und verkaufte die bunten Regenschützer meist im Doppel- oder Dreierpack, oft sogar im halben Dutzend. Bereits um 12.15 Uhr, knapp eine Stunde vor Öffnung, standen die Menschen an und verlangten das praktische Souvenir. Der farbige Aufdruck gefällt den Menschen. "Einmal für uns, zweimal als Mitbringsel bei Einladungen", sagten Anne und Egon Herres aus Platten und griffen drei Mal zu, ebenso wie Jutta und Hans-Georg Raul aus Wengerohr. Auch sie haben zielgerichtet die Wittlich-Schirme gekauft und ihren Spaziergang mit Schäferhund Cello eigens in die Innenstadt verlegt. Bekannte Wittlicher Motive machen den Schirm zum begehrten Objekt, allen voran das Türmchen, Szenen von der Säubrennerkirmes, aber auch Synagoge, Markuskirche, Altes Rathaus, Haus Neuerburg und Haus Wolf. Der Automatikschirm, so groß wie ein normaler Regenschirm mit 1,20 Meter Durchmesser, wurde zum Vorzugspreis von zehn Euro verkauft. Ab heute kostet er 15 Euro. Zu erhalten ist er im Büro des Stadtmarketing, bei der Eifel-Mosel-Touristik in der Neustraße sowie bei der Stadtverwaltung. Besonderes Bonbon: Gegen ein Pfand von zehn Euro kann der Schirm in vielen Einzelhandelsgeschäften ausgeliehen werden. Die Einzelhändler waren durchweg zufrieden mit der Kundenfrequenz am Schirmtag, je nach Standort und Aktion. In der Burgstraße und am Marktplatz sei mehr Betrieb als üblicherweise beim offenen Sonntag im November, sagte Dieter Born (Optik Geuter). In der Neustraße und auch am Platz an der Lieser waren die Geschäftsinhaber unterschiedlich zufrieden. Angekündigte Rabattaktionen und punktuelle Werbung in den Medien trafen ins Schwarze, so Margret Lütticken-Kemmer (D3-Herrenmoden). Ruth Illigen-Bungert vom "Spieltraum" am Pariser Platz/Trierer Straße meinte: "Es wurde viel geschaut, gekauft und einiges reserviert." Stadtmarketingchef Mathar ist über den großen Andrang bei den Schirmen erfreut und sieht sein Vorgehen bestätigt: Der Kunde nimmt den verkaufsoffenen Sonntag an, wenn er mit Erlebniseinkauf verbunden ist.

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