Schlechte Noten für Verengung

Gonzerath · Die Diskussion um den geplanten Ausbau der Gonzerather Ortsdurchfahrt geht weiter. Der Landesbetrieb Mobilität testet derzeit eine Verengung der Straße am Ortseingang, die das Tempo der Autofahrer drosseln soll. Anlieger halten diese für wenig wirkungsvoll.

 Leitschwellen zur Probe: Der Verkehr in Gonzerath wird derzeit am Ortseingang Richtung Longkamp leicht umgelenkt – mit wenig Effekt, wie Anwohner sagen. TV-Foto: Marion Maier

Leitschwellen zur Probe: Der Verkehr in Gonzerath wird derzeit am Ortseingang Richtung Longkamp leicht umgelenkt – mit wenig Effekt, wie Anwohner sagen. TV-Foto: Marion Maier

Gonzerath. "Das bringt nichts." Katharina Klassens Urteil über den Testlauf zur Verengung der Gonzerather Hauptstraße am Ortseingang Richtung Longkamp fällt vernichtend aus. Klassen wohnt im ersten Haus im Ort und beobachtet tagtäglich, wie die Autofahrer nach Gonzerath rein- und rausrasen.
Ihrer Meinung nach wurde die Straße durch die Leitschwellen - das sind gelbe Plastikschwellen mit weiß-roten Sichtzeichen darauf - kaum verengt. Auch den kleinen Schlenker, den die Autofahrer vor ihrer Haustür nun fahren müssen, hält sie für wirkungslos.
Edeltrud Herlach vom Betrieb Auto Herlach von gegenüber sieht das ganz ähnlich. Sie sagt: "Der Knick wird nur bei Gegenverkehr gefahren, ansonsten zeigen die Schwellen überhaupt keine Wirkung." Mit einer Ausnahme: "Früher wurden die, die 50 fahren, schon bei unserer Tankstelle überholt. Heute passiert das weiter oberhalb."
Dabei heißt das Planungsziel des Landesbetriebs Mobilität Trier Verkehrsberuhigung. Sie soll erreicht werden, indem die Fahrbahnbreite laut Hans-Michael Bartnick vom Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier von sieben auf sechs Meter reduziert wird. Die Leitschwellen, die vor einigen Wochen für ein Jahr auf Probe aufgestellt wurden, markieren den Fahrbahnrand, wie er beim Ausbau 2013 geplant ist. Den Fahrbahnteilern, die der Gonzerather Gemeinderat in einer Resolution vom November 2010 gefordert hat, erteilt Bartnick eine Absage. Die Begründung: An dieser Stelle seien kaum Temposünder beobachtet worden, also gebe es auch keine Argumente für größere Vorhaben.
Eine versteckte, elektronische Verkehrserfassung des LBM an drei Tagen im August 2010 hat ergeben, dass 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer 55 Stundenkilometer und langsamer gefahren sind. Die Hälfte der Autofahrer ist dabei sogar deutlich unter 50 Stundenkilometer geblieben. Bartnick: "Das subjektive Empfinden kann im objektiven Vergleich nicht bestätigt werden."
Schlechte Karten also für den Gonzerather Ortsbeirat. Immerhin will der LBM aber Bäume am Ortseingang pflanzen und mit ihnen ein Baumtor gestalten, das geschwindigkeitsdämpfend wirken soll. Fahrbahnteiler sind im Rahmen des Straßenausbaus am Edeka-Markt und der ehemaligen Schule vorgesehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort