Schlussstrich ziehen!
Seit einiger Zeit verfolge ich mit großem Unbehagen die Planungen um eine mögliche Schließung des BBA-Instituts in Bernkastel-Kues. Dass hier seit über 80 Jahren erfolgreich zum Wohle des Steillagenweinbaus gearbeitet wird, scheint in die Überlegungen und Planungen nicht einzufließen.
Ebenso wenig, wie sich die Beschäftigten dort fühlen müssen, wenn über Jahre und Jahrzehnte eine Schließung immer wieder geplant und diskutiert wird. Man kann nur hoffen, dass auch die nun anstehenden grundlegenden Neugestaltungen des Forschungsbereiches dazu führen, dass Bewährtes letztendlich für immer erhalten bleibt! Das Bernkastler Institut ist nicht nur als Forschungseinrichtung von großer Bedeutung für die Stadt. Hier werden seit Jahrzehnten erfolgreich junge Männer zu Winzern aus der und für die Region ausgebildet. Mit den umliegenden Hauptschulen bestehen gute Kontakte. Schüler kommen regelmäßig in die "Bio" zu Berufspraktika. Ein neues, sehr erfolgreiches zukunftweisendes bildungspolitisches Konzept sieht eine Zusammenarbeit zwischen dem Institut und der Burg-Landshut-Schule vor. Lernbeeinträchtigte, vom Ausbildungsmarkt benachteiligte Jugendliche, sollen durch Ganztagespraktika berufliche Kompetenzzeugnisse erwerben, die ihnen helfen sollen, in heimischen Betrieben eine Ausbildungsstelle in einem neuen Anspruchsprofil zu erhalten. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass endlich und endgültig ein Schlussstrich unter die Verlegungspläne gezogen wird und das Institut der Biologischen Bundesanstalt weiterhin in Bernkastel-Kues zum Wohle der Region und der Stadt sowie deren Schulen erhalten bleibt. Jürgen F. von Randow, Bernkastel-Kues (Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist Schulleiter der Burg-Landshut-Schule Bernkastel-Kues)