Schmackhafte Etat-Zutaten

11,1 Millionen Euro Gewerbesteuer fließen in diesem Jahr in die Morbacher Gemeindekasse, 1,2 Millionen mehr als geplant. Den Großteil des Geldes legt die Gemeinde auf die hohe Kante.

Morbach. Es gibt einen Tagesordnungspunkt im Morbacher Gemeinderat, den alle Fraktionen in den vergangenen Jahren mit der gleichen Freude zur Kenntnis nahmen: den Nachtragshaushalt der Einheitsgemeinde. Denn mit schöner Regelmäßigkeit haben Bürgermeister Gregor Eibes und Kämmerer Berthold Staudt deutlich höhere Einnahmen zu vermelden als zum Jahresbeginn prognostiziert. Schlüsselzuweisungen liegen höher

Das ist auch 2007 nicht anders. Die Gemeinde Morbach wird nach jüngsten Schätzungen 11,1 Millionen Euro Gewerbesteuer einnehmen, verkündete Eibes im Rat. Im Entwurf vorgesehen hatte Staudt vor einem Jahr 9,9 Millionen Euro. Das sind Mehreinnahmen von Betrieben aus der Einheitsgemeinde in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Ein weiteres Plus in Höhe von 83 700 Euro wurde aus Mieten und Pachten erwirtschaftet. Der Nachschlag stammt aus Pachteinnahmen im ehemaligen Munitionslager, wo Firmen ihr Holz lagern. Auch die Schlüsselzuweisungen des Landes liegen um 77 400 Euro deutlich höher als angesetzt. Keine Ausreißer gab es bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt. Lediglich die Gewerbesteuer-Umlage ans Land schlägt mit einem Mehr an 242 000 Euro zu Buche. Doch was machen die Morbacher mit dem stolzen Sümmchen? Zum einen bedienen sie die neu beschlossene Sonderrücklage für Beamtenpensionen mit 500 000 Euro. Die geplante Entnahme aus der normalen Rücklage, die wegen des Rathaus-Baus nötig war, kann mit 331 900 um 246 000 Euro niedriger als geplant ausfallen. Der restliche Betrag wird für kleinere Projekte verwendet. Die Finanzspritze wirkt sich natürlich auch auf den Schuldenstand aus. Er liegt bei 4,7 Millionen Euro. Bereinigt man diese Summe allerdings um die Rücklagen, sind es effektiv nur noch 3,2 Millionen Euro. Damit liegt die Pro-Kopf-Verschuldung Ende Dezember 2007 in Morbach nur noch bei 250 Euro.Bürgermeister Eibes vergaß nicht, denen zu danken, die Gewerbesteuer erwirtschaftet haben. Das Haar in der Suppe fand SPD-Fraktionsvorsitzender Karlheinz Schneider mit dem "Bahnhofstraßen-Palast", dem Rathaus-Bau, dem die SPD kritisch gegenübersteht. Seine Fraktion enthielt sich der Stimme.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort