Schnell, souverän, professionell

WITTLICH. Gelungene Premiere bei der Jahresabschlussübung der Feuerwehr Wittlich. Im Mundwald wurde Brandbekämpfung mit Pendelverkehr sowie Personenrettung geprobt. Erstmals war auch die Bereitschaftspolizei dabei. "Action-Charakter" war gepaart mit Neuerungen in der Brandbekämpfung.

Das war mehr als nur eine normale Übung: durchdachtes Szenario, einsatztaktisch klug von Einheitsführer Martin Schmidt konzipiert, ebenso erfolgreich von 95 Wittlicher Feuerwehrleuten mit ihren 20 Fahrzeugen durchgeführt. Zudem entstand "Action-Charakter" für Zuschauer und Beteiligte. Die gemeinsame Jahresabschlussübung aller Wittlicher Feuerwehreinheiten fand erstmals im großen Rahmen im Mundwald statt. Ebenfalls mit dabei: ein Löschfahrzeug der Bereitschaftspolizei Wengerohr. Das Szenario: Oberhalb vom Hotel Lindenhof ist ein Ballonfahrer abgestürzt. Der brennende Heißluftballon hat direkt am Hotel einen Waldbrand ausgelöst. Der Fahrer selbst ist 60 Meter tief in einen steilen Waldhang abgestürzt. Die Alarmierung der Feuerwehr Stadtmitte erfolgt um 14.39 Uhr. Bereits 15 Minuten später ist der Ballonfahrer zwischen dem Gehlgrabenweg und dem oberen Mundwaldweg gefunden. Der technische Zug beginnt mit den Rettungsarbeiten. Vom Mundwaldweg aus werden zwei Rettungsleinen gespannt, die den unverletzten Fahrer hinaufziehen. Zugführer Jörg Kohlei gibt per Funk Anweisung: "Es kann losgehen." Oben bestätigt Gruppenführer Reinhold Fendrich: "Wir ziehen langsam an." Nur 30 Minuten nach der Alarmierung ist der Ballonfahrer gerettet. Währenddessen entnehmen die Lüxemer an der Lieser bei der römischen Villa das Wasser zur Versorgung der in den Mundwald hinein verlegten Leitung. 1100 Meter Leitungslänge sind zu überbrücken mit einem Höhenunterschied von 48 Metern. Oben wird aus insgesamt 12 Strahlrohren gemeinschaftlich von Bombogener, Wengerohrer, Neuerburger und Wehrleuten der Stadtmitte gelöscht. Schnell und souverän trifft Einsatzleiter Schmidt die nötigen Entscheidungen. Ihm zur Seite stehen am Funkgerät Ralph Becker und Thomas Hettinger. So nebenbei und dennoch professionell erläutert Schmidt den Gästen, allen voran Beigeordneter Albert Klein sowie mehrerer Ortsvorstehern, das Geschehen und fährt mit dem Einsatzwagen zu den jeweiligen Brennpunkten. Vom Lindenhof aus ist eine weitere Leitung 200 Meter durch einen Hohlweg zum oberen Mundwaldweg ausgelegt. Hier greift eine Neuerung. Vier Löschfahrzeuge der Feuerwehr und ein Wagen der Bereitschaftspolizei Wengerohr transportieren im Pendelverkehr das Wasser zum Verteiler am Lindenhof und pumpen es den Hohlweg hinauf. Bei jedem der Feuerwehrleute ist zu spüren, dass die Übung funktioniert und zudem Spaß macht. Um 16.10 Uhr wird die Übung beendet. Martin Schmidt ist zufrieden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe der Pendelverkehr bestens funktioniert. Die neue Erfahrung im Umgang mit dem Löschen von Waldbränden freut auch Förster Joachim Rodenkirch, der an den Vorbereitungen beteiligt war. Wehrleiter Dietmar Willmroth bezeichnet die dreiteilige Übung mit Pendelverkehr, technischer Personenrettung und Wasserversorgung aus der Lieser als vollen Erfolg.

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