Schneller als der Papierweg

BERNKASTEL-WITTLICH. (red/sos) Jeder Patient hat eine Geschichte: Daten über Behandlungen und Medikamente etwa gehören dazu. Diese "Patientengeschichten" entstehen beim Besuch im Krankenhaus oder beim Hausarzt. Wie kann die Kommunikation darüber verbessert werden? Das war Thema einer Infoveranstaltung.

"Modernste Computerkommunikation - zum Wohle der Patienten": Das war das Thema, über das sich zahlreiche Vertreter regionaler Arztpraxen im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich informierten. Denn bislang galt meist noch der "Papierweg" , geht es um den Informationsaustausch in Sachen Patient . Kommt ein Patient ins Krankenhaus, erfährt der Hausarzt beispielsweise nach der Entlassung vorrangig durch die Arzt- und Entlassungsbriefe über die im Krankenhaus erfolgten Behandlungen, Medikationen und Untersuchungsergebnisse. Im Computer-Zeitalter ist diese Vorgehensweise nicht unbedingt die schnellst mögliche Lösung. Deshalb wird darüber nachgedacht, wie niedergelassene Hausärzte einen direkten EDV-Zugriff auf die Diagnose- und Behandlungsdaten ihrer in das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittllich überwiesenen Patienten erhalten könnten. Dazu stellte nun ein Softwareunternehmen in Wittlich sozusagen die technischen Möglichkeiten für beide Seiten vor. Die Zustimmung des Patienten zur Übertragung seiner Daten vorausgesetzt, könnten über ein EDV-System wichtige Informationen zukünftig viel schneller und komplexer für Hausärzte zugängig gemacht werden. Auch Bilder von Röntgen- oder CT-Untersuchungen wären für den Hausarzt per Computer praktisch direkt "auf dem Praxistisch" einsehbar. Ein Vorteil wäre vor allem die Vermeidung unnötiger Doppelverschreibungen und ein zusätzlicher Informationsgewinn für den Hausarzt in kürzester Zeit, so die Pressestelle des Krankenhauses. Auch die Krankenkassen signalisieren Interesse. So wolle beispielsweise die AOK das Projekt im Rahmen der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte auch finanziell durch die Kasse fördern. Vorstandsvorsitzender Walter Bockemühl betonte: "Die schnellere Informationsübermittlung an den Hausarzt stellt einen direkten Nutzen für den Patienten dar. Zudem wird auch eine verbesserte Wirtschaftlichkeit beispielsweise durch die Vermeidung von Doppelverordnungen möglich." Erste niedergelassene Arztpraxen haben ihr Interesse an dieser modernen Art der Datenübermittlung angemeldet und wollen das Projekt gemeinsam mit dem Verbundkrankenhaus verfolgen.

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