Schön, aber leer: Strategie für Fußgängerzone Idar gefordert

Idar-Oberstein · In Idar muss unbedingt und möglichst schnell etwas passieren. Das ist das Fazit der Interessengemeinschaft Idar-Oberstein. Sie fordert Konzepte, wie man in Zukunft mehr Kunden in die Flaniermeile bringen kann.

Idar-Oberstein. Dringenden Handlungsbedarf in der Idarer Fußgängerzone sieht die Interessengemeinschaft Idar-Oberstein, wie deren Vorsitzender Jörg Wagner und sein Stellvertreter Peter Becker unterstrichen.
"Wir brauchen eine langfristige Strategie, um die Fußgängerzone lebensfähig zu machen, und dazu gehört auch, dass der Lokalpatriotismus der Bürger aktiviert wird", ist Wagner überzeugt. Der Stadtteil brauche ein eigenes Profil und eine eigene Ausrichtung.
Man müsse darauf hinarbeiten, meint Wagner, Idar als Zentrum für Dienstleistungen und als Nahversorger für den täglichen Bedarf zu etablieren und in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Dringend erforderlich sei hierfür, das Sortiment in der Fußgängerzone gezielt zu verbreitern. "Vor allem eine Metzgerei und eine Drogerie fehlen", betont Becker, selbst Einzelhändler in der Idarer Fußgängerzone.
Wagner und Becker sehen trotz allem auch einige positive Ansätze in Idar. "Der Wochenmarkt auf dem Schleiferplatz wird gut angenommen und hat sich bewährt", erklärt Becker. "Und der neue Edelsteinmarkt ist eine sehr gute Initiative, die auch die Unterstützung der Einzelhändler, etwa durch die Verlängerung der Öffnungszeit an diesen Tagen, genießt."
Allerdings seien solche Ansätze eher punktuell und nicht ausreichend. "Wir brauchen hier Frequenzbringer, und für die müssen auch Parkplätze direkt vor der Tür entstehen", ist sich Wagner sicher, dass man ohne einige tief greifende Veränderungen auf Dauer keinen Erfolg erzielen wird.
Prinzipiell, so die Überzeugung der beiden IG-Vorständler, sei Idar ein überlebensfähiges Einzelhandelsgebiet. "Es gibt zwar in der Fußgängerzone keine direkten Bewohner, aber im Umfeld gibt es genug Anlieger", so Becker. "Die müssen die Fußgängerzone allerdings auch für ihre Nahversorgung annehmen und hier einkaufen."
Ein großes Problem dabei sei sicher, dass man es zugelassen habe, dass zu viele innenstadtrelevante Sortimente in den Gewerbegebieten angesiedelt worden sind. "Die Leute können ihr Geld ja immer nur einmal ausgeben", meint Wagner. "Und es macht sicher auch keinen Sinn, sich gegen jeden Trend bei der Veränderung des Verbraucherverhaltens zu stemmen. Aber das hätte man sicher besser steuern können." jst

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