Schöner, aber auch teurer Wald

Bernkastel-Kues · Die Stadt Bernkastel-Kues will den Wald stärker nutzen als in der Vergangenheit. Dennoch kostet der Wald immer noch mehr, als er einbringt. Im üblichen Zehnjahres-Check des Stadtwaldes hat sich gezeigt, dass der Anteil langlebiger Mischbaumarten bemerkenswert hoch ist.

Bernkastel-Kues. Alle zehn Jahre wird der Stadtwald auf Herz und Nieren geprüft. Forsteinrichtungswerk heißt das Ganze. Den Auftrag dafür hat der Pluwiger Forstwirt Klaus Remmy erhalten, der dem Stadtrat seine Ergebnisse vorgestellt hat.
Demnach ist die Waldfläche im Vergleich zur alten Forsteinrichtung etwas geschrumpft und zwar von 911 auf 907,7 Hektar. Verloren gegangen sind Flächen unter anderem, weil sie für den Bau der Bundesstraße 50 neu verkauft wurden.
Remmy hat einen bemerkenswerten Anteil von langlebigen Mischbaumarten im Stadtwald festgestellt. Er spricht von touristisch attraktiven Waldbildern.
Ein Drittel der Fläche ist von Buchen bestanden. Nicht ganz so häufig ist die Eiche vertreten. Der Nadelbaumanteil liegt bei einem Viertel. Besonders vom Klimawandel betroffen ist da die Fichte, die in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist. Remmy rechnet damit, dass dieser Trend anhält angesichts einer Temperaturerhöhung von 2 bis 3 Grad, die diskutiert wird.
Von der Gesamtwaldfläche sind mehr als zwei Drittel, also 665 Hektar, Wirtschaftswald. Laut Remmy zeigen die Bäume im Alter von 0 bis 100 Jahren einen relativ guten und nachhaltigen Altersklassenaufbau, das bedeutet, sie liefern künftig relativ gleichmäßige Holzmengen.
Der Holzvorrat liegt mit 206 Erntefestmetern pro Hektar zwar unter dem Landesdurchschnittswert von 225 Erntefestmetern. Dennoch hält Remmy es für vertretbar, den Hiebsatz im Vergleich zu den Vorjahren leicht zu erhöhen und zwar von 3160 auf 3544 Erntefestmeter. Er liegt damit höher als der jährliche Zuwachs (5310 Erntefestmeter).
Eine höhere Ernte bedeutet auch höhere Einnahmen. Doch können diese die Ausgaben nicht ausgleichen. Einnahmen von 203 000 Euro aus Holzverkauf, Wildschadensverhütungspauschale und Jagdpachten stehen Ausgaben von 237 000 Euro gegenüber. Kosten verursachen die Holzernte, die Waldpflege, der Revierleiter und die Müllbeseitigung. Laut Remmy sind beim städtischen Forstbetrieb die Aufwendungen für die Verkehrssicherung im Hinblick auf den Tourismus überdurchschnittlich hoch. mai

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort