Schönheit in Lyrik, Musik und Licht

Wittlich · Das Weingut Losen ist als Veranstaltungsort gut gewählt, denn hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Auf den Holzweinfässern an der Wand hinter der Band waren Portraits von Wittlicher Menschen aus der Ausstellung "von hier aus" zu sehen. Die Akustik war gut, und die 150 Besucher hatten ausreichend Platz.

Wittlich. "Du hast mich geschliffen, Weltenmeer, riebst mich im Konzert der Steine hin und her. Je kleiner ich werde, umso größer wird die Liebe. Komm` du mein Meer, zu mir herein", so lautet der Text des Gedichts Sandkorn, das Wolfgang Langner geschrieben hat. Sein Sohn Max hat es mit seiner Band vertont und in Wittlich im Weingut Losen 150 Interessierten, neben anderen Gedichten und Musikstücken, präsentiert.
Die Veranstaltung gehörte zum Begleitprogramm der Ausstellung Ludwig M. Langer "von hier aus". Das Kulturamt hatte sie organisiert, weil das Publikum bei der Vernissage so begeistert von Weises Musik war, dass es eine Zusatzveranstaltung haben wollte.
Dabei wurden die Musiker mit Licht akzenten und Bildern seines Onkels auf Holzweinfässern, die hinter der Bühne aufgesetzt sind, unterstützt. Beim Gedicht: "Wenn es eine Farbe von dir gäbe", setzte Schlagzeuger Benedict Hesse Akzente, das Saxofon, gespielt von Moritz von Kleist, rückte voll und sanft die Farben in die Vorstellungskraft der Besucher. Am Bass rundete David Andres den Gesang ab. Nach einem Gitarrensolo von Peter Noweil, das vom Stil her an Carlos Santana erinnerte, glitten Saxofon und Schlagzeug wieder in das Stück hinein. Schließlich sang Max Weise den Text noch einmal, so dass Text und Musik ineinander verschmelzen konnten.
Die Gedichte von Wolfgang Langner handeln von seiner Heimat, seinen Reisen und sind beeinflusst von seiner Jahre andauernden Krebserkrankung. So hat eins seiner Werke, die schönen Scheunen von Wittlich zum Thema, ein anderes drückt den Dank an das Leben mit dem Titel "Die Lerche ist der Schmerz" aus, und ein weiteres spielt mit der Atmosphäre in Tunesien. Als Max Weise noch mit seinem Vater auf der Bühne stand, hat der Dichter selbst seine Gedichte vorgelesen. Um diese Stimmung wieder aufleben zu lassen, trug seine Cousine Uta das Gedicht über Tunesien vor und anschließend spielte Weise seine Vertonung mit seiner Band. Sein Cousin, Sebastian Langner, sprach das Sandkorngedicht. Die Ausstellung der Fotoarbeiten von Ludwig M. Langner "von hier aus..." ist bis zum 29. März in der städtischen Galerie im Alten Rathaus zu sehen. chb
Extra

Max Weise ist Sänger, Komponist und Chorleiter. Er ist in Köln aufgewachsen, wo er auch heute lebt. Jazz- und Popgesang hat er in Köln und New York studiert. Der Musiker leitet vier Chöre: "art&weise", "Der Chor, der donnerstags probt", "Der Chor davor" und "der Glückschor". Zudem gibt Weise Gesangsunterricht und hat eine eigene Band. Sein Debütalbum trägt den Titel "Das Sandkorn und andere Lieder" und ist 2010 erschienen. chb

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