Schon als Kind Priester gespielt

Bengel-Springiersbach · Entspannt, gelassen, in sich ruhend: So wirkt Pater Theodor Vreeswijk, wenn er im Lesezimmer des Klosters Springiersbach aus seinem Leben erzählt. Der ehemalige Prior der Alftal-Karmeliten feiert am Sonntag ein Vierteljahrhundert als Priester.

 Pater Theodor Vreeswijk feiert am Sonntag sein silbernes Priesterjubiläum. TV-Foto: Holger Teusch

Pater Theodor Vreeswijk feiert am Sonntag sein silbernes Priesterjubiläum. TV-Foto: Holger Teusch

Bengel-Springiersbach. "Ich habe schon als Kind mit meinen Geschwistern Priester gespielt", erzählt Pater Theodor Vreeswijk. So wie manche Räuber und Gendarm, spielte der Holländer kirchliche Zeremonien nach. Der Wunsch Priester zu werden, entstand, auch beeinflusst durch einen Onkel, der diesen Weg einschlug, früh. Am 30. April waren es 25 Jahre her, dass Pater Theodor die Weihe empfing. Am Pfingstsonntag feiert er um 10.30 Uhr sein Silberjubiläum in der Springiersbacher Klosterkirche.
Von Straubing ins Alftal


Aber wie kommt ein Holländer, geboren am 29. November 1959 in Den Haag, an den Fuß des Kondelwalds? Nach dem Abitur ging Theodor Vreeswijk für zwei Jahre in Rotterdam ins Priesterseminar. Die Begegnung mit einem Karmeliten ließen ihn sein Studium unterbrechen. Die Art und Weise, wie in dieser Gemeinschaft miteinander umgegangen wird, habe ihn beeindruckt, sagt er. Vreeswijk schloss sich dem Orden an. Im Herbst 1980 kam er als Novize nach Springiersbach. Anschließend nahm er, nun in Bamberg, sein Theologiestudium wieder auf. Nach der Priesterweihe wirkte Pater Theodor in Straubing 18 Jahre unter anderem als Religionslehrer. Leicht sei ihm der Abschied aus Bayern nicht gefallen, als er 2006 nach Springiersbach berufen wurde.
Instrument Gottes


Im Alftal setzte er seine langjährige Erfahrung als Prokurator bei den Renovierungsarbeiten im Kloster ein und leitete das Exerzitienhaus. Bis zum Februar dieses Jahres stand Pater Theodor als Prior außerdem dem Kloster vor. "Es war mir immer wichtig, die Gemeinschaft und das Personal zusammenzuhalten", sagt der 53-Jährige. Sorgenfrei war die Zeit als Prior gerade wegen der Baumaßnahmen nicht. "Auch wenn wir Karmeliten ein Bettelorden sind, wir müssen unser Geld verdienen und eine schwarze Null schreiben." Und die seelsorgerische Arbeit? Die habe immer Priorität. "Wenn jemand anfragt, das hat Vorrang", betont Pater Theodor. Ihm gebe die Arbeit mit den Menschen das Gefühl, dass Gott durch ihn wirke. "Ich bin ein Instrument", sagt der weißhaarige Mann in seiner braunen Kutte bescheiden.

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