Schon wieder: Kriminelle stehlen Bronze-Kraniche

Wittlich · 15 000 Euro reiner Sachschaden plus der nicht in Zahlen fassbare Verlust eines stadtbekannten Kunstwerks: Zum dritten Mal seit 2004 sind die Bronze-Kraniche von Hanns Scherl am Wittlicher Cusanus-Gymnasium Ziel eines Beutezuges von Kriminellen geworden. Vier Kraniche stolzierten seit 1971 auf einem Brunnen an der Kurfürstenstraße: Der Wittlicher Bildhauer Hanns Scherl (1910 - 2001) schuf das Vogelquartett aus Bronze.

Doch die lange Rast der graziösen Tiere am Rande des Schulhofs weckte das Interesse von Kriminellen: 2004 wurde ein Kranich gestohlen, ein weiterer angesägt. Mit Geld von privaten Spendern und dem Eigentümer des Kunstwerks, der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, wurde die eine Skulptur restauriert und die andere nachgegossen: 2007 war das Ensemble wieder komplett. Die Täter wurden nie gefasst. Ostern 2009 scheiterte ein vermutlich erneuter Diebstahlsversuch: Dem auffälligsten Vogel mit den ausgebreiteten Schwingen, werden dabei die Beine gebrochen. Er musste abgebaut werden.
In der Nacht zum gestrigen Donnerstag versuchten Unbekannte die je rund 200 Kilo schweren Figuren abzuschneiden, dann brachen sie sie mit Gewalt vom Sockel. Die Kripo schätzt den Sachschaden auf 15 000 Euro. Für den Eigentümer, die Kreisverwaltung, sagt deren Pressesprecher Alfons Kuhnen: "Wir sind entsetzt, dass sich Diebe zum wiederholten Mal an dem Kunstwerk vergangen und es jetzt ganz entfernt haben." Unklar sei, ob eine Versicherung für den Schaden aufkomme. Der Nachguss eines Kranichs kostet rund 15 000 Euro.sos

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